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Helm drauf: Bei einem Unfall mit E-Scooter bleibt der Kopf so geschützt.

© Christoph Soeder/dpa

E-Scooter: Ein Sturz ohne Helm kann schlimme Folgen haben

Elektroroller sind kein Spielzeug, es braucht Körpergefühl und Umsicht, um sie zu fahren. Eine Helmpflicht wäre sinnvoll. Ein Kommentar.

Von Sabine Beikler

Wie hysterisch verlief 1975 in West-Deutschland die Debatte über die neu eingeführte allgemeine Anschnallpflicht in Autos. Männer fühlten sich in ihrer Freiheit bedroht, Frauen sorgten sich um den richtigen Sitz ihres Busens. Und heute, 44 Jahre später, sind die Kritiker der Gurtpflicht nicht nur verstummt. Es gibt sie nicht mehr.

So ähnlich verläuft die Diskussion über die Helmpflicht für Radfahrer und Fahrer von den neu zugelassenen E-Scootern. Die Argumente sind an den Haaren, Verzeihung, Frisuren herbeigezogen. Im Sommer würde sich Schweiß und Hitze unter Helmen ansammeln, im Winter seien sie zu kalt. Außerdem machen ja Helme in der Spaßgesellschaft und im hippen Berlin so gar keinen Spaß. Stattdessen zischen ungeübte Verkehrsteilnehmer auf E-Tretrollern durch die Stadt, weichen auf verbotenen Gehwegen aus, gefährden Fußgänger – und weil’s noch mehr Spaß macht, gleich verbotenerweise zu zweit auf so einem Gefährt.

Diese Roller sind kein Spielzeug, sondern Elektrokleinstfahrzeuge. Man braucht Körpergefühl und Umsicht im Straßenverkehr, um auf den wackeligen Dingern sicher zu fahren. Und wer das nicht schafft, der knallt auf den Asphalt. Das tut weh und kann im schlimmsten Fall zu dauerhaften Schädel-Hirn-Verletzungen führen. Helme können schlimme Kopfverletzungen verhindern. Sie sind keine Garantie, aber sie bieten einen Schutz, den die fünf bis acht Millimeter dünne Schädeldecke nicht hat. Motorradfahrer haben sich längst an ihre Helme gewöhnt. Und Helmfrisuren tun nicht weh.

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