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Das Unternehmen Coup zieht sich von all seinen Standorten zurück und nennt wirtschaftliche Gründe.

© Lino Mirgeler/dpa

Coup in Berlin: E-Scooter-Sharingdienst stellt Betrieb ein

Der E-Scooter Anbieter Coup zieht sich aus Berlin zurück und nennt wirtschaftliche Gründe. Auch die Standort Tübingen, Madrid und Paris sind betroffen.

Mit einer Rundmail an seine Kunden hat der E-Roller-Sharingdienst Coup angekündigt, sich bis Mitte Dezember aus dem Geschäft zu verabschieden. Das Berliner Unternehmen zieht sich sowohl in der Hauptstadt als auch in den Standorten Madrid, Paris sowie in Tübingen zurück. Das konkrete Datum steht noch nicht fest, bis Mitte Dezember soll der Rückzug aber vollzogen sein. „Wir sind stolz darauf, dass wir in kurzer Zeit eine so starke Community bilden konnten“, teilte das Unternehmen mit.

Coup ist eine hundertprozentige Tochter der Robert Bosch GmbH und startete 2016 mit 200 Rollern in Berlin. Ein Jahr später kamen die Standorte Paris, Madrid sowie Tübingen hinzu. 2018 umfasste die Flotte mehr als 3500 Fahrzeuge. Eine Bosch-Sprecherin sprach von einer „strategischen Entscheidung“: „Der Markt ist extrem wettbewerbsintensiv. Bosch wird daher nicht mehr selber Mobilitätsdienste für Endkunden betreiben, sondern lediglich Zulieferer sein für Anbieter von Mobilitätsdiensten.“ Dazu gehörten Hardware, Software oder Clouddienste.

Der E-Roller Markt gilt als umkämpft

Die Roller würden eingelagert, bis ein Konzept stehe, was mit den Fahrzeugen geschehen solle. Sie könnten wegen der besonderen Ladeinfrastruktur nicht einfach verkauft werden. Es handle sich um rund 5000 Roller. Die meisten davon seien in Paris im Einsatz.

Coup war 2016 gestartet, die schwarz-grünen Roller fahren ausschließlich mit Elektromotoren. Der Markt ist umkämpft: Nach einer Recherche des Berliner Konkurrenten Unu ist die Zahl der Elektro-Roller allein in Deutschland in diesem Jahr um rund die Hälfte auf knapp 4200 Fahrzeuge gewachsen.

Erst dieses Jahr waren durch die Zulassung von E-Scootern weitere Akteure auf den Markt gekommen. Beobachter gehen davon aus, dass einige der Unternehmen den Winter nicht überstehen könnten. Coup hatte aufgrund der stagnierenden Nachfrage innerhalb der kalten Jahreszeit eine Pause eingelegt und den Service für die Wintermonate ausgesetzt. Laut dem Mobilitäts-Magazin MOViNC könnte ein ähnliches Schicksal den Anbieter Circ treffen. Das Unternehmen hatte erst vor kurzem 50 Mitarbeiter entlassen und suche vergeblich nach neuen Investoren. (mit dpa)

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