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Seminolen-Indianer

© ddp

Gastronomie: Ein Häuptling in Berlin

Der Stamm der Seminolen-Indianer wirbt für die Hard-Rock-Kette.

Auf dem Podest vor einer Wand mit dem Hard-Rock-Logo sitzt der neue Eigentümer der Kette, der auch der Häuptling des Stammes der Seminolen ist: Max B. Osceola jr. Er hebt sich mit seiner Kleidung, Weste und Hard-Rock-Cap, vom Vorstandschef der Kette ab, einem Topmanager im Anzug. Das Klischee vom Indianer erfüllt Osceola nicht: Von Folklore war gestern im Charlottenburger Hard Rock Café nicht viel zu spüren. Keine Federn, keine Trommeln.

Ende 2006 hat der Stamm der Seminolen für 965 Millionen Dollar (rund 750 Millionen Euro) die Hard-Rock-Kette übernommen, zu der neben den berühmten 100 Cafés weltweit auch zahlreiche Hotels und Casinos gehören. Die Seminolen führten schon vor dem Kauf zwei Cafés der Kette in ihren Reservaten in Florida. Und nun tourt der Chef durch die Großstädte und wirbt für ein Neukonzept. Andere Menüs soll es beispielsweise im Berliner Café geben und Plasmabildschirme, an denen Musikvideos ausgewählt werden können.

Mit Casinos sind die Seminolen reich geworden: 1979 eröffneten sie als erste Ureinwohner Nordamerikas ein Spielcasino. In den Reservaten gelten die strengen Glückspielverordnungen vieler US-Bundesstaaten nicht. Der Gewinn, sagt Max B. Osceola, fließe in Schulen, Krankenhäuser und Straßen. In fünf Reservaten in Florida leben rund 3300 Seminolen. Ric Graf

Hard Rock Café, Meinekestr. 21, Charlottenburg. Mehr über die Seminolen im Internet unter www.semtribe.com

Ric Graf

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