
© Madlen Haarbach
Einen Tag nach Großeinsatz der Polizei: Angriff auf Hausverwalter von umkämpftem Haus in Berliner Habersaathstraße
Polizisten haben am Montag ein Haus in der Habersaathstraße geräumt. Am Tag darauf wurde der Hausverwalter des Gebäudekomplexes angegriffen.
Stand:
Nur einen Tag nach der Teilräumung eines umkämpften Hauses ist die Polizei abermals zur Habersaathstraße in Berlin-Mitte ausgerückt. Zwei Personen sollen einen „Objektverantwortlichen“ – vereinfacht gesagt einen Hausverwalter – am Dienstagmorgen angegriffen haben, wie ein Polizeisprecher auf Tagesspiegel-Anfrage mitteilte. Am Montag hatten Polizisten bei einem Großeinsatz in der Habersaathstraße 48 mehrere Wohnungen durchsucht und mindestens eine geräumt.
Die zwei unbekannten Täter sollen den Hausverwalter gegen 9.30 Uhr vor dem Gebäudekomplex unvermittelt mit Pfefferspray besprüht haben. Anschließend flüchteten sie. Polizisten rückten nach dem Vorfall in die Habersaathstraße aus – wie viele Beamte im Einsatz waren, konnte der Sprecher nicht sagen. Der Hausverwalter wurde ambulant behandelt.
Am Vortag hatten Polizisten zwölf Wohnungen in der Habersaathstraße 48 durchsucht, weil ein Gerichtsvollzieher mehrere gerichtliche Räumungsbeschlüsse vollstrecken wollte. Zuvor hieß es, dass in den Wohnungen ehemalige Obdachlose leben sollen – die Polizisten fanden jedoch nur eine Wohnung vor, die bewohnt war. Ein Mann, eine Frau und eine Katze verließen die Wohnung.
Gegen den Polizeieinsatz protestierten am Montag rund 70 Menschen. Aus dem Haus in der Habersaathstraße 46 wurde Pyrotechnik auf die Einsatzkräfte geworfen. Hausbewohner und Unterstützer hatten am Samstag in einer Chatgruppe gegen die Räumung mobilisiert.
In dem Haus mit insgesamt vier Aufgängen leben fünf Mieter mit Verträgen und einige ehemalige Obdachlose. Außerdem sollen einige Personen aus der linken Szene in dem Haus wohnen. Innerhalb der Bewohnerschaft gab es immer wieder Konflikte, etwa über die politische Positionierung des Hauses. (Tsp)
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: