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Die große Suche am Schlachtensee.

© dapd

Update

Schlachtensee: Einsatzkräfte bergen Leiche des 16-jährigen Schülers

Ein amerikanischer Austauschschüler hat einen Badeausflug zum Schlachtensee nicht überlebt. Am frühen Mittwochabend haben die Einsatzkräfte die Leiche des seit Dienstag Vermissten gefunden.

Ein 16-jähriger Austauschschüler aus den USA konnte am Mittwoch nur noch tot aus dem Schlachtensee geborgen werden. Er war am Vorabend mit anderen Schülern an der Badestelle nahe der S-Bahnstation Schlachtensee schwimmen gegangen und dabei offenbar ertrunken. Feuerwehr und Polizei waren kurz nach dem Unglück informiert worden und hatten eine Suchaktion begonnen. Dabei war auch ein Hubschrauber eingesetzt worden. Doch erst am Mittwochnachmittag wurde die Leiche des Jungen entdeckt und konnte geborgen werden. Viele Badegäste bekamen von dem Unglück zunächst nichts mit. Gestern sonnten sich wieder Hunderte am Schlachtensee, Väter plantschen mit ihren Kindern im Wasser, und einige waren mit ihren Gummibooten rausgepaddelt. Auf den ersten Blick ein gewohntes Bild an solch einem Sommertag. Nur das große Aufgebot von Polizei und Feuerwehr ließ erahnen, dass sich hier ein Drama abgespielt hatte: Am Ufer Polizeifahrzeuge, auf dem Wasser zwei Motorboote, auf deren Deck Suchhunde saßen, dazu Taucher, die das 4000 Quadratmeter große Areal durchsuchten. Seit Dienstagabend hatten Einsatzkräfte nach dem Jugendlichen gesucht. Der Austauschschüler habe in der Nähe des S-Bahnhofs mit Mitschülern von der Werner-von-Siemens-Oberschule den Ferienbeginn gefeiert, berichtete eine Polizeisprecherin. Mit einem 15-jährigen Mädchen und einem 16-jährigen Jungen sei er baden gewesen. Die drei Jugendlichen wollten demnach zum anderen Ufer schwimmen. Als die beiden in der Mitte angelangt waren, sahen sie den 16-Jährigen nicht mehr, schwammen zurück und alarmierten gegen 21.50 Uhr die Feuerwehr. Bereits am späten Dienstagabend hatte es eine Suchaktion mit Tauchern und Hubschrauber gegeben. Kurz vor Mitternacht wurde die Suche zunächst abgebrochen. Laut Polizei stammt der Jugendliche aus Massachusetts und war für 14 Tage in Berlin zu Besuch. Die amerikanische Botschaft wurde eingeschaltet und informierte die Eltern des Jungen. Die Gasteltern und die Mitschüler werden betreut. Die Badestelle in der Nähe des S-Bahnhofs Schlachtensee ist unter Jugendlichen ein beliebter Ort zum Feiern. Alkohol sei beim Verschwinden des 16-Jährigen aber nicht im Spiel gewesen, hieß es. Die Polizei hatte die Seebesucher am Mittwoch über das Verschwinden des Jungen informiert, viele ließen sich davon aber nicht abschrecken und gingen trotzdem schwimmen. „Warum sollte mich das stören?“, fragte ein 20-jähriger Kreuzberger. „Ich mache mir keine Gedanken.“ Weniger wohl fühlte sich hingegen eine 28-jährige Frau aus Prenzlauer Berg, die mit ihrem Kind zum Baden gekommen war: „Ich war kurz im Wasser, bin aber schnell wieder raus.“ Erst am 18. Juni war im Charlottenburger Lietzensee ein 14-jähriger Jugendlicher, Sohn des Botschafters von Sierra Leone, ertrunken. Björn Stephan

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