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Explosiv. Auf diesem Baugrund an der Heidestraße liegt die Bombe.

© Paul Zinken/dpa

Weltkriegsbombe am Hauptbahnhof: Entschärfung nur werktags möglich

Die Entschärfung der Bombe nahe des Berliner Hauptbahnhofes führt zu erheblichen Verkehrseinschränkungen. Laut Polizei ist diese nur am Freitag möglich.

Die 500-Kilogramm-Bombe, die auf einem Baugrundstück an der Heidestraße gefunden wurde, kann nach Angaben einer Polizeisprecherin nur am heutigen Freitag entschärft werden, weil viele Behörden an den umfangreichen Maßnahmen beteiligt seien – etwa beim Organisieren von Notunterkünften von evakuierten Bewohnern. Ein Ausweichen aufs Wochenende sei nicht möglich. Das Entschärfen führt, wie berichtet, im Umkreis von 800 Metern zu erheblichen Verkehrseinschränkungen. Betroffen ist auch der Hauptbahnhof. Den Zeitpunkt der Entschärfung habe man so gewählt, dass der Berufsverkehr nicht betroffen sei. Das Evakuieren soll nach Angaben der Polizei gegen 9 Uhr beginnen; gegen 10 Uhr sind dann die Straßensperrungen vorgesehen. Die Arbeiten an der Bombe sind ab 12 Uhr geplant.

Die Bahn lässt von 10 Uhr an keine Züge mehr im Hauptbahnhof halten, weil dann die Straßen ringsherum gesperrt sein werden. Während der Entschärfung der Bombe stellt die Bahn den Zugverkehr von und zum Hauptbahnhof komplett ein. Die Fernzüge halten nur in Gesundbrunnen; Richtung Hannover und Hamburg sowie Braunschweig zusätzlich in Spandau. Auch in Südkreuz stoppen keine Fernzüge.

Regionalzüge werden umgeleitet oder beenden ihre Fahrt früher. Die S-Bahnen fahren im Osten nur bis Friedrichstraße, im Westen bis Charlottenburg oder Tiergarten. Soweit es die Sperrungen zulassen, will die S-Bahn Busse einsetzen.

Auch Flugverkehr wird eingeschränkt

Auch die Straßenbahnen und Busse der BVG müssen den Sperrbereich umfahren oder ihre Fahrt vorzeitig beenden. Der TXL-Bus zwischen Alexanderplatz und Flughafen Tegel wird zusätzlich durch eine Demonstration im Bereich Unter den Linden ausgebremst. Der TXL pendelt dann nur zwischen dem U-Bahnhof Turmstraße und dem Flughafen.

Dorthin wird es aber ohnehin nur wenige Fahrgäste ziehen, denn während der Entschärfung wird auch der Flugverkehr drastisch eingeschränkt, weil der Sperrbereich innerhalb des Sicherheitskorridors des Flugverkehrs liege, sagte ein Flughafensprecher. Während Starts bei entsprechendem Wind Richtung Westen möglich seien, werde kein Flugzeug landen. Auch nicht aus Richtung Westen, weil immer mit einem Durchstarten gerechnet werden müsse und dann der Sicherheitskorridor nicht ausreiche. Autofahrer müssen sich andere Wege suchen, auch die Post oder die Müllabfuhr sowie Lieferdienste kommen nicht in den abgesperrten Bereich. Einschränkungen gibt es ferner bei der Charité, im Bundeswehrkrankenhaus an der Scharnhorststraße, beim Sozialgericht und im Wirtschaftsministerium.

In Schulen fällt im Sperrbereich teilweise der Unterricht aus. In der Kurt-Tucholsky-Grundschule komplett; eine Notbetreuung gibt es in der Moabiter Grundschule. In der Theodor-Heuss-Gemeinschaftsschule findet für die Klassen 7–10 kein Unterricht statt, in der Grundschule am Neuen Tor ist es den Eltern freigestellt, ob sie ihre Kinder wegen des komplizierten Weges zur Schule zum Unterricht schicken, teilte die Schulverwaltung am Donnerstag mit.

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