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Stepan Timoshin in seinem Geschäft. (Symbolbild)

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Update

„Werde schon seit längerer Zeit bedroht“: Unbekannte schießen auf Geschäft von angeblichem Sneaker-Millionär in Berlin

Ein Ladeninhaber entdeckt ein Einschussloch an der Scheibe seines Geschäfts in Schöneberg. Dieses gehört dem bekannten Jungunternehmer Stepan Timoshin. Geht es um Schutzgeld?

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Erneut haben Unbekannte in Berlin auf ein Geschäft geschossen. Dabei handelt es sich dabei um einen Laden des angeblichen Sneaker-Millionärs Stepan Timoshin, der das Mode-Label „Vaditim“ gründete.

Am Montag um 13 Uhr wurde die Polizei in die Kleiststraße nach Schöneberg alarmiert, nachdem dort an einer Scheibe eines Ladens ein Einschussloch festgestellt worden war. Der Ladeninhaber selbst soll die Beamten kontaktiert haben, als er die Beschädigung an der Türscheibe bemerkte, teilt die Polizei am Dienstag mit.

Einem Bericht der „B.Z.“ zufolge könnten die Täter eine Waffe größeren Kalibers verwendet haben. Außerdem soll in einer Spalte eines Lüftungsschachts ein Brief ohne Aufschrift gefunden worden sein. Laut „B.Z.“ könnte es sich dabei um eine Aufforderung zur Zahlung von Schutzgeld gehandelt haben.

„Ich werde schon seit längerer Zeit bedroht“, sagte Timoshin der Zeitung. Demnach soll er unter Polizeischutz stehen – die Aussage ist schwer prüfbar, da die Behörden für gewöhnlich keine Auskünfte zu laufenden Schutzmaßnahmen geben.

Es gehe jedoch weder um Schutzgeld, noch um seine erfolglose Kandidatur für das Präsidentenamt bei Hertha BSC. Zu anderen Gründen für die Bedrohung äußerte sich Timoshin nur vage: „Allgemein lässt sich vielleicht sagen, dass es mit meinen Geschäften zu tun haben dürfte“.

Polizei warnt Geschäftsleute vor Schutzgelderpressungen

Nachdem es in den vergangenen Wochen in Berlin vermehrt zu Schüssen auf Gebäude und auch Menschen gekommen war, hatte die Polizei Gewerbetreibende am vergangenen Donnerstag vor gewalttätigen Schutzgelderpressungen durch einzelne Personen oder Gruppierungen gewarnt. Betroffene wurden aufgerufen, sich bei den Beamten zu melden.

Um gegen die vermehrte Schusswaffengewalt vorzugehen, hat die Polizei die besondere Aufbauorganisation (BAO) „Ferrum“ ins Leben gerufen. Im Fokus der „Ferrum“-Einsätze stehen vor allem bekannte Verdächtige aus der organisierten Kriminalität ebenso wie Autos in der Umgebung von Treffpunkten.

Bei dem nun mutmaßlich betroffenen Geschäft in Schöneberg handelt es sich um den einzigen Laden des Sneaker-Onlineshops Vaditim. Gegründet wurde der Shop von Timoshin, der damals noch ein Teenager war, im Jahr 2018. Große Aufmerksamkeit bekam der heute 24-Jährige unter anderem, als er sich im vergangenen Jahr zum Hertha-Präsidenten wählen lassen wollte.

Zudem machte Timoshin im vergangenen Jahr öffentlich, dass er an Lungenkrebs erkrankt sei. Zuletzt wurden immer wieder Vorwürfe gegen den 24-Jährigen laut. Unter anderem geht es um Untreue und Lügen, etwa über seinen familiären Hintergrund und sein Vermögen. Aktuell läuft über Timoshin eine Dokumentation bei 3sat. (Tsp)

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