Baudenkmal: Fachverbände wollen Deutschlandhalle retten
„Marode Gebäude sehen anders aus“: In einem Architektenwettbewerb soll geklärt werden, wie die Bausubstanz der Deutschlandhalle gerettet werden kann.
„An der Deutschlandhalle hängt ein Mythos, sie hat sich im Herzen vieler Berliner durch unzählige Veranstaltungen verankert“, sagte am Mittwoch Karlheinz Wendisch von der Architektenkammer Berlin. Mit ihm sprachen sich – in der Deutschlandhalle – Vertreter der Baukammer, des Vereins „Denk mal an Berlin“, des Architekten- und Ingenieurvereins (AIV ) und des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf für die Rettung der Halle aus. Es gebe keinen überzeugenden Grund, das Baudenkmal abzureißen.
Stattdessen sollte in einem Architektenwettbewerb geklärt werden, wie die Bausubstanz der Deutschlandhalle für die Messe Berlin, andere Veranstaltungen und als Standort für den Eishockeyverein ECC Preussen saniert, restauriert und umgebaut werden könnte. Die stellvertretende Vorsitzende des vom Unternehmen Wall unterstützten Denkmalvereins, Elisabeth Ziemer, meinte, die Halle sei noch nie auf ihre Messetauglichkeit untersucht worden, auch sei sie sozialgeschichtlich und kulturell von großer Bedeutung für Berlin. Wilfried Wolff vom Ausschuss für Denkmalpflege der Baukammer sagte, die Halle werde vom Senat und der Messe „kaputtgeredet“, er könne keine Mängel entdecken. „Marode Gebäude sehen anders aus“. Uwe Hameyer vom Architekten- und Ingenieurverband sagte, ein Wettbewerb könne klären, wie die als „Aschenbrödel“ behandelte Halle etwa durch hydraulische Ebenen umgebaut werden könne, mit bis zu 12 000 Quadratmetern zusätzlicher Ausstellungsfläche für die Messe.
Marianne Suhr (SPD), Vorsitzende der Bezirksverordnetenversammlung, wies auf deren jüngsten Beschluss hin, das Gebäude als Mehrzweckhalle zu sanieren. Ein Abriss nutze der Messe nichts. Wie berichtet, will der Senat die Halle, die er für marode und unwirtschaftlich hält, möglichst noch 2009 abreißen.C. v. L.