zum Hauptinhalt
Die Polizei setzt bei einer Demonstration gegen die Corona-Einschränkungen der Bundesregierung am Brandenburger Tor unweit des Reichstagsgebäudes (hinten) Wasserwerfer ein.

© Christoph Soeder/dpa

Fast 15 Demonstrationen pro Tag: Noch nie wurde in Berlin so viel demonstriert wie 2020

Die Zahl der Proteste in Berlin lag laut Polizei bei 5360 und damit deutlich über dem Rekordjahr 2015. Das waren die größten Demonstrationen des Jahres.

In Berlin gab es in diesem Jahr eine neue Rekordzahl an Demonstrationen. In der Bundeshauptstadt fanden bis Ende November 2020 insgesamt 5.360 Demonstrationen unter freiem Himmel statt, wie die Polizei auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) mitteilte. Das waren 193 mehr als im Vorjahreszeitraum 2019 mit 5.167 Demonstrationen und fast 15 Demonstrationen pro Tag.

Den letzten Höchstwert davor hatte es nach vorherigen Polizeiangaben im Jahr 2015 mit insgesamt 5.023 Versammlungen gegeben. Die nach Polizeiangaben größte Demonstration 2020 gemessen an der Teilnehmerzahl sei am 18. Januar die Demonstration für eine Agrarwende unter dem Motto „Wir haben es satt“ mit rund 27.000 Teilnehmern gewesen.

Danach folgte am 1. August die Demonstration gegen die Coronapolitik der Bundesregierung unter dem Motto „Das Ende der Pandemie: Tag der Freiheit“ mit rund 20.000 Teilnehmern - wobei die Gesamtzahl der Demonstranten an diesem Tag laut Versammlungsbehörde bei rund 30.000 gelegen haben dürfte.

Ebenfalls rund 20.000 Menschen hätten zudem am 29. August in Berlin unter dem Motto „Versammlung für die Freiheit - Berlin invites Europe“ gegen die Corona-Maßnahmen demonstriert. Auf diesen "Querdenker"-Demonstrationen war es vermehrt zu Gewalt gekommen, Rechtsextremisten, Reichsbürger und Verschwörungsideologen lieferten sich Auseinandersetzungen mit der Polizei.

Eine letzte Großdemonstration der "Querdenker" wird wohl nicht wie geplant stattfinden. Die Versammlungsbehörde hat die für den 30. Dezember geplante "Querdenker"-Demonstration untersagt. Initiator Michael Ballweg hatte an Heiligabend überraschend dazu aufgerufen, deshalb nicht nach Berlin zu fahren. Auch eine Klage gegen das Verbot werde er nicht einreichen. Tsp/epd

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false