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Berlins Landesbranddirektor Karsten Homrighausen. (Archivbild)

© Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Feuerwehrchef Homrighausen mahnt: Berliner wählen noch immer zu oft den Notruf 112

Seit Langem versucht die Feuerwehr die Menschen dafür zu sensibilisieren, nicht bei jedem medizinischen Problem den Notruf zu wählen. Bei manchen scheint das zu wirken. Aber das reicht nicht.

Stand:

Die Berliner rufen aus Sicht von Feuerwehrchef Karsten Homrighausen nach wie vor den Notruf zu häufig. „Die 112 ist für den Ernstfall, für lebensgefährliche Situationen“, betonte Landesbranddirektor Homrighausen im Interview der „Berliner Morgenpost“. Die Feuerwehr komme als Organisation an ihre Grenzen, wenn wegen jedem kleinen Ereignis der Notruf gewählt werde. 

Den Menschen müsse klar sein: Wenn sie die Notfallnummer belegten mit einem Ersuchen, das kein medizinisch dringender Notfall sei, könne es sein, dass ein Rettungswagen durch solche Nebensächlichkeiten gebunden sei – und nicht zu einem wirklichen Notfall fahren könne. Homrighausen wies erneut darauf hin, dass der Patientenservice der Kassenärztlichen Vereinigung (116 117) bei akuten Beschwerden und geschlossenen Hausarztpraxen die richtige Adresse sei. 

Höchststand bei Einsatzzahlen 

Die Anzahl der Notrufe ging im vergangenen Jahr nach zuvor stetigem Anstieg leicht zurück (minus 5,7 Prozent) auf rund 1,15 Millionen. Laut Feuerwehr erreichten die bundesweit größte Rettungsstelle mehr als 3000 Notrufe täglich. Insgesamt erreichten die Einsatzahlen einen neuen Höchststand: Die Feuerwehrleute rückten zu 532.157 Not- und Krankheitsfällen sowie Bränden aus – eine Zunahme von 3,4 Prozent im Vergleich zum Jahr 2023.

Feuerwehrchef Homrighausen befürchtet angesichts der angespannten Haushaltslage eine Überalterung des derzeitigen Fuhrparks mit insgesamt 1094 Fahrzeugen. Nach Berechnungen seien jährlich mehr als 25 Millionen Euro nötig, um ihren Fuhrpark ständig zu erneuern, so Homrighausen im Interview. Diese Summen seien nicht zu erwarten. (dpa)

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