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Nachwuchs für den Film Sportlich oder glamourös? Wie man sich stylt für den ersten großen Auftritt, ist eine wichtige Frage für junge Schauspieler.

Nachwuchs für den Film

Sportlich oder glamourös? Wie man sich stylt für den ersten großen Auftritt, ist eine wichtige Frage für junge Schauspieler. Das Image muss ja erst aufgebaut werden. Die Deutsche unter den europäischen Shooting Stars, Saskia Rosendahl, entschied sich für den feschen Kumpellook. Zum großen Empfang der Film- und Medien-Stiftung Nordrhein-Westfalen kam sie mit einem mächtigen grauen Strickschal mit aufgesetzten Taschen. Am späten Sonntagabend der Berlinale präsentieren sich die europäischen Shooting Stars traditionell einer tausendköpfigen Gemeinde aus Regisseuren, Produzenten und anderen Filmschaffenden. Saskia Rosendahl ist 19 Jahre alt. Sie kommt aus Halle und hat ursprünglich Ballett getanzt. Das mit dem Filmen wollte sie einfach nur mal so ausprobieren. In dem Film „Lore“ fiel sie als Schauspiel-Talent auf, und auch ihr fiel etwas auf: „Jetzt weiß ich ganz genau: Das ist es, was ich machen will.“ Ein Stück weiter ist Aylin Tezel schon, die deutsch-türkische Schauspielerin aus „Alemanya“. Auch sie zog ihre Bahnen durch die Landesvertretung und hatte Gründe zur Freude. Demnächst dreht sie neue Tatort-Folgen in Dortmund, und außerdem gehörte sie zu den Nominierten des Deutschen Schauspielerpreises, der aus Anlass der Berlinale ins Leben gerufen wurde und am Montagabend vergeben werden sollte. Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und die Geschäftsführerin der Stiftung, Petra Müller, begrüßten aber auch viele fortgeschrittene Filmschaffende, darunter Pia Marais, die Regisseurin des mit NRW-Mitteln geförderten Wettbewerbs-Beitrags „Layla Fourie“. Klar, dass die Gastgeberinnen die Anwesenden zum tausendfachen Daumendrücken aufforderten. Unter den arrivierten Gästen war Wim Wenders, der Ende vergangenen Jahres die nach ihm benannte Stiftung in Düsseldorf gegründet hat. Produzentin Regina Ziegler warb für die neue Staffel der Serie „Weißensee“. Auch Mario Adorf und Ron Howard, der Regisseur des Formel-1-Films „Rush“, der im September in die Kinos kommt, scheuten das Gedränge nicht. RBB-Intendantin Dagmar Reim und Staatsminister Bernd Neumann teilten ihre Begeisterung über den Wettbewerbsfilm „La Réligieuse“. Die Shooting Stars präsentierten sich am Montag im Hotel de Rome noch einmal. Da ersetzte bei Saskia Rosendahl eine auffällige Silberkette den dicken Schal. Bi

Küblböcks kleine Nachtmusik

Damals schrill, jetzt ganz brav. Ein paar blondierte Strähnchen und zwei Ohrringen: Daniel Küblböck, ehemals flippiger Kandidat der Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“, durfte am Sonntagabend bei der Berlinale erst einmal nicht so, wie er wollte. Mit seinem neuen jazzigen Chanson à la Hildegard Knef wollte der 27-Jährige bei der Berlinale-Party der Filmproduktionsfirma „Los Banditos“ im Adlon seinen neuen Song vorstellen, der passenderweise „Berlin“ heißt. Doch bis ein Uhr nachts hatte er es immer noch nicht auf die Bühne geschafft.

Nach dem Motto „Mehr ist mehr“ waren die Gäste der Party mit dem illustren Namen „Los Banditos Goes Wild“ in der Nacht zum Montag gestylt. Mit 15-Zentimeter-Absätzen und spitzen Nieten, direkt auf die Stirn geklebt, versuchten sie die Kameralinsen auf sich zu lenken. Ein Daniel Küblböck ohne schräge Brille oder quietschbuntes Gewand musste da ganz schön kämpfen, um aus der Masse herauszustechen. Zumindest äußerlich hat er scheinbar den Imagewechsel vom DSDS-Exoten zum adrett-netten Chansonsänger vollzogen. Früher klang es laut und quirlig, jetzt sanft und rauchig auf der zweiten Singleauskopplung seines neuen Albums „Diez años Kúblbóck – Ich versteh‘ nur Spanisch“, das am 22. Februar erscheint.

Mit der „Weltpremiere“ seiner Berlin- Hymne klappte es trotzdem erst spät. „Ich mache das spontan, wenn alle besoffen sind“, sagte Küblböck gegen 22.30 Uhr noch gut gelaunt mit Cocktail in der Hand. Doch bis nach Mitternacht ließ sich die Jazz-Band Soulfood das Mikrofon nicht nehmen und spielte fetzige Musik im überfüllten Raucherraum der Party, die mit Gästen wie Party-Veranstalter Michael Ammer, Alt-Playboy Rolf Eden und Sängerin Indira Weiss nicht gerade topbesetzt war. Angekündigte Promis wie Smudo, die jungen Ochsenknechts oder Jessica Schwarz ließen vergeblich auf sich warten, dafür waren Playmates, Ex-Dschungelcampbewohner und Castingshow-Kandidaten reichhaltig vertreten.

Das Happy End gab es für Küblböck immerhin gegen zwei Uhr morgens, nachdem er die Stimme mit Amarula-Drinks und Zigaretten geschmiert hatte, brachte er endlich sein Lied. Dann aber hätten immerhin die ersten beiden Reihen versucht mitzusingen. ros

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