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Medikamentenaffäre: Flügge brüskiert von der Aue bei Entlassungsfeier

Der entlassene Justizstaatssekretär Christoph Flügge hat seine ehemalige Vorgesetzte, Justizsenatorin Gisela von der Aue, bei seiner Verabschiedung scharf kritisiert.

Berlin - "Das Entlassungsgespräch dauerte nur fünf Minuten. Den Grund für den Vertrauensbruch haben Sie mir nicht mitgeteilt", sagte er laut "Bild-Zeitung". Zudem verweigerte Flügge den Handschlag mit der Senatorin. Von der Aue hatte Flügge am 9. Februar wegen Differenzen bei der Aufklärung der Medikamentenaffäre entlassen. Sein Nachfolger ist der 60-jährige Jurist Hasso Lieber.

Dem Bericht zufolge verhöhnte Flügge die Senatorin während seiner Verabschiedung. "Noch habe ich keine Entlassungsurkunde. Frau Senatorin, Sie haben jetzt zwei Staatssekretäre", sagte er. Von der Aue reagierte prompt und übergab Flügge noch vor Ende der Feier seine Papiere. Er wird mit sofortiger Wirkung in den einstweiligen Ruhestand versetzt.

Im Medikamentenskandal sollen Beamte und Angestellte der JVA Moabit in der dortigen Arztgeschäftsstelle jahrelang Medikamente für den privaten Gebrauch kostenfrei bestellt und abgeholt haben. Die Anstaltsleitung wurde bereits im August 2006 über die Verdachtsfälle informiert. Die Senatsjustizverwaltung erfuhr von den Vorwürfen jedoch erst rund einen Monat später (tso/dpa)

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