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Berlin: Fraktionen mit Hang zur Kultur

Große Sympathien für nichtkommerzielle Nutzung des Metropol

Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) wird es schwer haben, das Grundstück des ehemaligen MetropolTheaters an einen „kulturfreien“ Investor zu verkaufen. Auch in den Reihen der Koalitionsfraktionen SPD und PDS regt sich Widerstand gegen eine „ertragsmaximale Verwertung“ des Traditionshauses am S-Bahnhof Friedrichstraße.

„Angesichts der Haushaltsnotlage wird es sicher nicht einfach, eine kulturelle Weiternutzung durchzusetzen, aber ich werde mich dafür engagieren“, versprach die SPD-Kulturexpertin Brigitte Lange. Ihre Fraktion habe sich noch nicht festgelegt. Lange machte sich für das Konzept des Fundus-Chefs Anno August Jagdfeld stark, der im sanierten Metropol das Musical „Cabaret“ zur Daueraufführung bringen möchte. Wolfgang Brauer, kulturpolitischer Sprecher der PDS-Fraktion, will sich auf keinen Anbieter festlegen, bevorzugt aber auch eine kulturelle Nutzung. „Dafür gibt es mehrere ernsthafte Angebote“. Dort einen „Einkaufstempel“ oder ein Hotel hinzusetzen, habe die Friedrichstraße nicht verdient.

Auch die FDP-Abgeordnete Sibylle Meister fände es gut, wenn auf dem Metropolgelände weiter Kultur angeboten wird. „Ob klassisch oder modern, ist mir egal“. Die Vize-Landes- und Fraktionschefin der CDU, Monika Grütters, sieht das ganz ähnlich. Und der Grünen-Fraktionsvorsitzende Volker Ratzmann sagte: „Seriöse Kulturbewerber sind uns herzlich willkommen“. Der Liegenschaftsfonds des Senats wird in der nächsten Woche zwischen fünf Bewerbungen auswählen: Jagdfeld, die Betreiber der Arena in Treptow, die Schwester des Operntenors René Kollo und der Ex-Kulturstaatssekretär Alard von Rohr (jeweils in Zusammenarbeit mit Investoren) und ein unbekannter, rein kommerzieller Bieter. za

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