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Berlin: Fremdenfeindlicher Überfall: Tunesier von Rechten beschimpft und mit Steinen beworfen - Staatsschutz ermittelt

Eine Gruppe von 15 rechten Jugendlichen hat in der Nacht zu Sonnabend einen Tunesier beschimpft, gejagt und mit Steinen beworfen. Erst, als zufällig ein Streifenwagen der Polizei vorbeifuhr, ließen die Rechtsradikalen von dem Afrikaner ab.

Eine Gruppe von 15 rechten Jugendlichen hat in der Nacht zu Sonnabend einen Tunesier beschimpft, gejagt und mit Steinen beworfen. Erst, als zufällig ein Streifenwagen der Polizei vorbeifuhr, ließen die Rechtsradikalen von dem Afrikaner ab. Die Polizei nahm 15 Personen im Alter zwischen 14 und 19 Jahren fest. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung und versuchten schweren Landfriedensbruchs übernommen.

Der 29 Jahre alte Mann war am Freitag gegen 22 Uhr auf dem Weg durch Treptow nach Hause, als er an der Ecke Adlergestell und Rudower Chaussee an den Jugendlichen vorbeikam. Die Gruppe habe begonnen, ihn mit rassistischen Parolen zu beschimpfen, hieß es beim Staatsschutz. Anschließend hätten sich einige Rechtsradikale im Gleisbett der S-Bahn mit Steinen versehen und begonnen, auf den Tunesier zu werfen. Einer der Jugendlichen bewaffnete sich mit einer Eisenstange und jagte dem Opfer nach. Der Mann flüchtete in Panik, als zufällig ein Streifenwagen vorbeifuhr, die Situation beobachtete und über Funk Verstärkung rief. Als die Polizei eintraf, ließen die Jungnazis von ihrem Opfer ab.

Nach Angaben der Polizei stammen die Täter aus der rechtsextremen Szene Treptows. Der Überfall wurde am Wochenende als "typisch" für die rechte Szene bezeichnet: eine spontane Tat unter dem Einfluss von Gruppendynamik und Alkohol. Die S-Bahnhöfe Adlergestell und Schöneweide gelten seit langem als Orte, an denen sich Rechte am Wochenende öfters zu Sauftouren treffen. Es seien aber keine Ecken, an denen es massiert zu Straftaten käme, hieß es bei der Polizei. In Treptow ist seit langem die neonazistische "Kameradschaft Treptow" aktiv, die über ein größeres Umfeld verfügt, allerdings in jüngerer Vergangenheit strafrechtlich kaum in Erscheinung trat.

host

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