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Berlin: Freude in Drewitz

Auf dem geplanten Frachtflughafen bei Cottbus dürfen Maschinen durchgehend starten und landen

„Als wir vom Nachtflugverbot für den geplanten Großflughafen hörten, haben wir gejubelt“, sagt Dieter Friese (SPD), der Landrat des Brandenburger Spree-Neiße- Kreises. Denn der ehemalige NVA-Flugplatz Drewitz bei Cottbus soll, wie berichtet, von Investoren aus Erie im US-Bundesstaat Pennsylvania zu einem internationalen Frachtflughafen ausgebaut werden. „Und wir haben eine Genehmigung für einen 24-Stunden-Betrieb“, sagt Friese. „Frachtflug ist Nachtflug. Wenn wir die Ausbaugenehmigung erhalten, können hier auch die größten Frachtflugzeuge starten und landen.“

Der Landrat bot der Berliner Flughafengesellschaft denn auch bereits eine Kooperation an. Flughafen-Sprecher Eberhard Elie sagte allerdings gestern, es gebe „überhaupt noch keinen Anlass, über eine Kooperation nachzudenken“. Erstens hoffe man noch auf Ausnahmegenehmigungen für die so genannten Postflieger, damit diese nachts in Schönefeld starten und landen dürfen. Zweitens würden 60 Prozent der auf den Berliner Flughäfen umgeschlagenen Fracht ohnehin als so genannte Beiladung in den Passagiermaschinen transportiert. Was die Expressdienste und die Linienfrachtmaschinen betreffe, so hoffe man, dass diese ihre Flüge in der Zeit von 6 bis 23 Uhr organisieren könnten.

Nils Haupt, der Sprecher von Lufthansa Cargo, sieht das skeptisch. „Die großen Frachtfluggesellschaften benötigen die Nachtstunden. Die Waren sollen morgens pünktlich beim Kunden sein, auch Güterzüge fahren nachts.“ Aber eigentlich reichten für den großen Frachtverkehr die jetzigen Standort Frankfurt/Main, München und Köln völlig – Regionen, an denen es auch eine nennenswerte produzierende Betriebe gäbe. „Insofern brauchen wir eigentlich weder Berlin noch Drewitz“, sagt Haupt. das

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