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Frühkindliche Bildung: Länder-Monitor: Berlin fällt bei Kita-Fachkraftquote zurück
Pädagogische Fachkräfte gelten als Basis für Kita-Qualität und eine gute frühkindliche Bildung. In Berlin ist der Anteil der Kitas mit einer hohen Fachkraft-Quote gesunken.
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In Kitas in Berlin ist die Fachkraftquote laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung niedriger als in den ostdeutschen Bundesländern. Der durchschnittliche Anteil an pädagogisch Tätigen pro Kita mit mindestens einem fachlich einschlägigen Abschluss liegt bei 74,6 Prozent. Das geht aus einem „Ländermonitor Frühkindliche Bildungssysteme“ der Bertelsmann Stiftung hervor.
Zum Vergleich: Fast alle ostdeutschen Bundesländer kommen auf eine Fachkraftquote von mehr als 90 Prozent. Spitzenreiter ist Thüringen mit 94,3 Prozent, wie die Auswertung zum Stichtag am 1. März 2024 ergibt. Berlin liegt aber dennoch über der bundesweiten Fachkraftquote von 72 Prozent.
Eine ungleiche Verteilung von Fachkräften in Kita-Teams zeigt sich laut Stiftung allerdings besser mit einer Betrachtung nach unterschiedlichen Kategorien.
Weniger Kitas mit hoher Fachkraftquote
Demnach ist in Berlin der Anteil der Kitas mit einer hohen Fachkraftquote gesunken. Während im Jahr 2017 in Berlin noch in 53 Prozent aller Kita-Teams 82,5 Prozent und mehr der pädagogisch Tätigen mindestens einen einschlägigen Fachschulabschluss aufwiesen, traf das 2024 nur noch auf 35 Prozent der Kita-Teams zu.
Brandenburg kommt auf einen weit höheren Anteil von 81,2 Prozent. Die meisten westdeutschen Länder jedoch schneiden bei einer hohen Fachkraftquote schlechter als Berlin ab.
Sinkende Fachkraft-Quoten in Deutschland lassen sich laut Bertelsmann-Stiftung vor allem darauf zurückführen, dass immer mehr Angehörige anderer Berufsfelder pädagogische Aufgaben in einer Kita übernehmen dürften, etwa Geburtshelferinnen oder Krankengymnasten und Krankengymnasten.
Wer gilt als Fachkraft mit formaler pädagogischer Qualifikation?
Einen einschlägigen Hochschul- oder Fachschulabschluss und damit die formale pädagogische Qualifikation haben etwa Sozialpädagogen, Sozialarbeiter, Erzieher, Erziehungswissenschaftler, Kindheitspädagogen oder auch Heilpädagogen und Heilerzieher. Der Zusammenhang zwischen Fachkraft-Quote und Kita-Qualität sei wissenschaftlich belegt, hieß es. Die Regelungen der Bundesländer, welche Berufsabschlüsse oder Qualifizierungswege für die Tätigkeit als pädagogische Fachkraft anerkannt werden, unterscheiden sich laut Stiftung stark.
Eine hohe Fachkraftquote ist dann gegeben, wenn mindestens 82,5 Prozent des pädagogischen Personals in einer Kita mindestens einen einschlägigen Fachschulabschluss aufweisen. Dieser Wert basiert auf einer Empfehlung der Arbeitsgruppe Frühe Bildung des Bundesfamilienministeriums.
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