zum Hauptinhalt

Marodes Gebäude: Für alte Eisfabrik keine Lösung in Sicht

Wie es mit der baufälligen Eisfabrik an der Köpenicker Straße und deren nicht gemeldeten Bewohnern weitergeht, ist unklar. Die Situation ist verfahren.

Stand:

Lösungen sind nicht in Sicht, und die Aussprache darüber, wie es mit der baufälligen Eisfabrik an der Köpenicker Straße und deren nicht gemeldeten Bewohnern weitergeht, gab es auch nicht am Donnerstag in Mittes Bezirksverordnetenversammlung. Dafür fehlte die Zeit, nachdem sich, wie berichtet, Sympathisanten der meist osteuropäischen Nutzer des Baudenkmals im BVV-Saal versammelt und protestiert hatten. Immerhin: Bezirksbürgermeister Christian Hanke (SPD) will sich Anfang Januar mit ihnen treffen.

„Die Situation ist hochproblematisch, das Gebäude ist in keiner Weise geeignet, um darin zu wohnen“, sagt Sascha Schug, Sprecher für Stadtentwicklung der SPD in Mitte. Löcher in Stockwerksdecken, keine Treppengeländer, keine funktionierenden Sanitäreinrichtungen – das 11 000 Quadratmeter große Areal mit Ziegelbauten, die früher einmal industriell genutzt wurden, muss dringend saniert werden oder wenigstens so abgesichert, dass dort niemand zu Schaden kommen kann.

Baustadtrat Carsten Spallek (CDU) sagte: „Wir haben im November eine Sicherheitsanordnung erlassen.“ Wegen der „schlimmen Zustände“ im Gebäude hätte dessen Eigentümer eigentlich Fenster und Türen im Erd- und im ersten Geschoss zumauern müssen. Dieser habe aber dagegen „einstweiligen Rechtsschutz“ vor Gericht beantragt, und deshalb sei bis zur Verhandlung des Falles auch keine Zwangsräumung möglich.

Für „unbürokratische Hilfen“ für die auf dem Areal lebenden Menschen spricht sich Tilo Siewer von der Grünen-Fraktion in Mitte aus. Doch auch hier ist die Lage vertrackt. Ob die mutmaßlich aus Bulgarien und Rumänien stammenden Menschen überhaupt Anspruch auf Sozialleistungen in Berlin haben, ist unklar. Der Bezirk kann dem Vernehmen nach kein anderes Gebäude für die Unterbringung bereitstellen. Am ehesten noch könnten karitative Einrichtungen oder die Kirche helfen. Ob aber die Bewohner sich überhaupt helfen lassen wollen, ist ungewiss: Besucher des Areals berichten von Feindseligkeiten. Außerdem sind die Sprachbarrieren hoch.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })