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Berlin: Gasag warnt Kunden vor Preis-Boykott

Tarife seien überprüft und gerechtfertigt

Die Gasag sieht die Aufregung um ihre erhöhten Gaspreise gelassen. Bisher seien noch keine 1000 Beschwerden eingegangen, sagte ein Unternehmenssprecher am Dienstag – wenig, bei 700000 Kunden. Vor einem Boykott der Erhöhung warnte der GasagSprecher Klaus Haschker die Kunden nachdrücklich. Die Preisanhebungen seien notwendig und von Wirtschaftsprüfern testiert. Die Kunden hätten vor Gericht keine Chance, sagte Haschker, sie blieben am Ende auf den Kosten des Verfahrens sitzen. Er hält den Boykottaufruf für „unverantwortlich“.

Ähnlich argumentiert auch Hartmann Vetter vom Berliner Mieterverein, der zur Zahlung unter Vorbehalt rät. So halte es auch der Hamburger Mieterverein, sagte Vetter. Der Mieterbund dagegen hatte zum Boykott aufgerufen. Direktor Franz-Georg Rips bestätigte gestern diese Ansicht. Es sei seiner Kenntnis nach noch nie vorgekommen, dass ein Gasanbieter Kunden verklagt habe, die eine Preiserhöhung nicht gezahlt hätten, so Rips. Er wies aber auch darauf hin, dass der Mieterbund bei einem Prozess fachlichen Beistand stellen könne, Kosten aber nicht übernehme. Schließlich sei die Frage keine wohnungspolitische Entscheidung.

Ähnlich uneinheitlich wie zwischen den einzelnen Mietervereinen geht es auch bei den Verbraucherzentralen zu. In Brandenburg und Hamburg beispielsweise rät man zum Boykott, in Berlin zur Zahlung unter Vorbehalt. ari

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