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Alkoholmissbrauch: Gaststättenverband will keine Flatrate-Partys mehr

Nach dem Alkoholtod eines 16-jährigen Berliner Schülers hat sich der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) gegen so genannte Flatrate-Partys ausgesprochen.

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Berlin - Der Verband werde ausdrücklich eine Empfehlung abgeben, dass die Branche künftig auf solche Veranstaltungen verzichten solle, sagte Dehoga-Geschäftsführer Stephan Büttner am Freitag im RBB-Inforadio. Jugendschutz habe in der Gastronomie und insbesondere in Diskotheken "oberste Priorität". Bei Flatrate-Partys können Gäste für einen Pauschalpreis unbegrenzt Alkohol trinken.

Büttner sagte, ein Unternehmer, der glaube, seine Geschäfte mit der Abgabe von Spirituosen an Jugendliche machen zu können, denke kurzfristig und handle illegal. Er riskiere darüber hinaus seine eigene berufliche Existenz und schädige das Image einer gesamten Branche.

Vorbildfunktion nutzen

Zugleich betonte er, die meisten Jugendlichen würden Alkohol im privaten Bereich trinken. Deshalb müssten sich Eltern, Lehrer, Ausbilder und Trainer in Vereinen "ihrer Vorbildfunktion bewusst werden und den Jugendlichen einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol vermitteln".

Der 16-Jährige war im Februar nach angeblich rund 50 Tequila in einem Lokal mit 4,8 Promille zusammengebrochen und seitdem nicht aus dem Koma aufgewacht. Er starb jetzt an den Folgen eines Kreislaufversagens. Der Fall des Schülers löste eine bundesweite Debatte über Alkoholmissbrauch unter Kindern und Jugendlichen aus. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach forderte in der "Mitteldeutschen Zeitung" gesetzliche Maßnahmen, wenn der Dehoga nicht selbst gegen das so genannte Koma-Saufen vorgehe. (tso/ddp)

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