
© Sven Darmer
13-Jährige von Tram erdrückt: Gericht spricht Berliner Feuerwehrmänner frei
Die 13-Jährige war unter eine Tram geraten. Als Feuerwehrleute den Zug anhoben, erdrückte er das Mädchen. Die Männer waren wegen fahrlässiger Tötung angeklagt.
Stand:
Die Feuerwehrleute haben alles getan, um das Mädchen zu retten. „Es war an dem Tag nicht möglich“, befand das Amtsgericht Tiergarten am Montag im Prozess um den Tod einer 13-jährigen Schülerin und sprach zwei Beamte vom Vorwurf der fahrlässigen Tötung frei.
Dass die Rettungsaktion misslingen könnte, sei für die beiden Angeklagten nicht vorhersehbar gewesen. „Es handelt sich um ein tragisches Unglück.“
Die Schülerin war am 12. Juni 2018 mit ihrem Fahrrad unterwegs, gegen 16.33 Uhr wollte sie das Gleisbett der Straßenbahnlinie 21 im Blockdammweg in Rummelsburg überqueren. Die Tram nahm sie zu spät wahr. Sie wurde erfasst.
Zunächst schien es, als hätte Ronja Glück im Unglück: Sie lag in einem Zwischenraum unter dem Zug, war ansprechbar. Doch als Feuerwehrleute den Zug heben wollten, sackte dieser herab. Ronja verstarb am Unfallort.
[Wenn Sie alle aktuellen Nachrichten live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere runderneuerte App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]
Den Angeklagten, 49 und 55 Jahre alt, war vorgeworfen worden, sie hätten als Einsatzleiter und als Staffelführer eines Rüstwagens ihre „allgemeinen Sorgfaltspflichten“ verletzt. Wie Staatsanwaltschaft und Verteidigung kam das Gericht nach dreitägigem Prozess zu einer anderen Auffassung.
Bei so einem Unfall sei von lebensgefährlichen Verletzungen auszugehen, hieß es. „Man darf ein erhöhtes Risiko zur Rettung eines Menschen eingehen.“
Einer der Angeklagten hatte erklärt, von BVG-Mitarbeitern habe es auf die Frage, wann der BVG-Kran vor Ort sein würde, keine Antwort gegeben. Sie hätten mit ihren Geräten handeln müssen.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: