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Berlin: Gesamtelternvertretung fordert zum Boykott auf: Kinder sollen "wegen Erkältung" zu Hause bleiben

Der Für Den 12. April geplante Streik wird zunehmend ein Thema an den Schulen.

Der Für Den 12. April geplante Streik wird zunehmend ein Thema an den Schulen. Ein heikles Thema, denn verbeamtete Lehrer dürfen von Rechts wegen nicht streiken - es sei denn, die Eltern lassen ihre Kinder zu Hause. "Wenn keine Kinder da sind, können wir uns mit einem Plakat vor die Tür stellen", erläutert eine Schulleiterin die Ausgangslage.

Um die Lehrer in diesem Sinne zu unterstützen, hat die Gesamtelternvertretung (GEV) der Weddinger Rehberge-Grundschule einen Aufruf verfasst, der jetzt für Aufregung in der Elternschaft sorgt: In dem Schreiben schlägt die GEV vor, die Kinder am 12. April zu Hause zu lassen. In diesem Sinne sollten die Elternvertreter in ihren jeweiligen Klassen um Unterstützung für die streikbereiten Lehrer werben. Um dies zu erleichtern, hat die GEV gleich noch einen Vordruck für einen Elternbrief beigefügt. Dort wird suggestiv gefragt, "...wollen sie, dass noch weniger und immer ältere Lehrer noch mehr arbeiten in noch größeren Klassen ... sehen Sie, das wollen wir auch nicht!"

Um die Sache noch zu erleichtern, ist der Entwurf für eine Entschuldigung gleich mit abgedruckt, wo das Fehlen des Kindes mit einer "starken Erkältung" begründet wird.

Ein Vater der Schule sieht in dem Schreiben einen "kollektiven Aufruf zum Blau machen". Ihn empört vor allem, dass die Klassenlehrer den Brief über die Kinder weiterleiteten.

Die Konrektorin der Schule betont, es sei aus Gründen der Zeit- und Kostenersparnis üblich, dass die GEV Schreiben an die übrigen Elternvertreter über die Lehrer verteile.

Lothar Loepke vom Rechtsreferat des Landesschulamtes sieht zwar generall kein Prodas Schen. Aufgrund des blem darin, wenn Lehrer GEV-Schreiben verteilen. Allerdings käme es schon "auf den Inhalt an". Da es eine Schulpflicht gebe, sei das, was die GEV mache, ein Aufruf zur Ordnungswidrigkeit. Deshalb empfindet er es als "Unding", dass die Briefe an die Kinder ausgehändigt worden seien.

Die Gesamtelternvertreterin der Rehberge-Grundschule rechtfertigt das Schreiben und den Entschuldigungsvordruck. Angesichts des hohen Ausländeranteils gebe es viele "unbeholfene Eltern", denen man mit dem Vordruck eine "Hilfestellung" habe geben wollen. Sie rechnet damit, dass sich nur rund ein Drittel der Eltern dem Aufruf anschließen. Zudem berichtet sie, dass es an der benachbarten Goethepark-Grundschule ebenfalls die Bereitschaft gebe, die streikenden Lehrer zu unterstützen.

sve

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