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Berlin: Geschenke für Gefangene

Initiative will Häftlingen Pakete zum Fest schicken.

Weihnachten hinter Gittern, ohne Tannenbaum und Geschenke. Für viele Strafgefangene ist das harter Alltag. Um auch ihnen etwas vom christlichen Fest der Nächstenliebe zu vermitteln, ruft die zum Diakonischen Werk der EKD gehörende Straffälligenhilfe „Schwarzes Kreuz“ aus Celle dazu auf, Weihnachtspakete auch in Berliner Gefängnisse zu schicken.

„Wenn Gefangene überhaupt Pakete erhalten dürfen, dann geht das meist nur an Weihnachten und am Geburtstag“, sagt Geschäftsführer Otfried Junk. „Und es gibt immer Gefangene, die draußen niemanden haben.“ Die Namen erfährt das Schwarze Kreuz von Sozialarbeitern und Gefängnispfarrern, an die sich die Häftlinge gewandt hatten. Und manche Inhaftierte nehmen direkt mit dem Hilfswerk Kontakt auf. Anschließend vermittelt das „Schwarze Kreuz“ die Adressen an interessierte Ehrenamtliche. Dazu gibt es eine Packliste, denn bestimmte Dinge, etwa Alkohol oder Konserven, sind in vielen Anstalten nicht erlaubt. „Unsere Päckchen gehen an Mörder genauso wie an Taschendiebe“, sagt Junk. „Denn wir glauben, dass Gott alle Menschen liebt, gerade auch die Gescheiterten.“

Dennoch gibt es Vorsichtsmaßnahmen: „Wir empfehlen den Menschen, die sich ehrenamtlich bei uns engagieren, Pakete anonym und nur mit dem Absender „Schwarzes Kreuz“ zu schicken“, sagt Junk. Denn ein zufälliger Kontakt könne durchaus zu Schwierigkeiten führen – sei es, dass sich der Helfer irgendwann überfordert fühlt oder der Inhaftierte insgeheim auf mehr hofft, als nur auf ein Paket und ein paar nette Zeilen. „Wer sich längerfristig in der Hilfe für Straffällige engagieren will, kann bei uns Seminare besuchen“, sagt Otfried Junk. Für manche sei das weihnachtliche Geschenkpaket so schon der erste Schritt in eine längere ehrenamtliche Tätigkeit geworden. bel

Informationen unter Telefon: 05141 94 61 60, www.schwarzes-kreuz.de

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