
© dpa/Bernd von Jutrczenka
Gewalttätige Schutzgelderpressung: Berliner Polizei ruft betroffene Betriebe auf, sich zu melden
Kriminelle bedrohen vor allem Inhaber von Lokalen und Geschäften. Oft wird Waffengewalt eingesetzt. Betroffene könnten sich rund um die Uhr an die Polizei wenden – auch vertraulich.
Stand:
Die Berliner Polizei sieht Gewerbetreibende in der Stadt von Kriminellen bedroht. In einem Video, das die Behörde unter anderem auf der Plattform X veröffentlicht hat, appelliert Sprecher Florian Nath an Betroffene, sich bei der Polizei zu melden.
Auswertungen und Ermittlungen hätten ergeben, dass insbesondere Gewerbetreibende und Inhaber von Lokalen und Geschäften von gewalttätigen Personen oder Gruppierungen bedroht würden. Dabei gehe es häufig um Schutzgelderpressungen.
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Wer selbst betroffen ist, oder Wissen um Bedrohungen im Freundes- oder Bekanntenkreis hat, solle sich an die Berliner Polizei wenden, sagte Nath. Auch vertraulich nehme die Behörde rund um die Uhr Informationen entgegen. Betroffene könnten sich unter anderem über die Internetwache der Polizei Berlin melden. Der Aufruf wurde auf Englisch, Türkisch, Russisch und Arabisch untertitelt.
Die Ermittlungsergebnisse stehen nach Angaben der Polizei in Zusammenhang mit der Arbeit der besonderen Aufbauorganisation (BAO) „Ferrum“, die in der vergangenen Woche ins Leben gerufen wurde, um gegen die vermehrte Schusswaffengewalt in Berlin vorzugehen.
Die BAO „Ferrum“ hatte am Donnerstag ihre erste Wochenbilanz veröffentlicht. Demnach wurden seit dem 13. November etwa 1000 Personen und mehr als 700 Fahrzeuge kontrolliert. Die Beamten leiteten knapp 70 Strafermittlungs- und circa 130 Ordnungswidrigkeitsverfahren ein.
Bei den Kontrollen stießen die Einsatzkräfte auf gefährliche sowie verbotene Gegenstände – darunter Messer, Schusswaffen, Schlagstöcke und Reizstoffsprühgeräte. Zudem wurden eine ballistische Schutzweste, Quarzsandhandschuhe, ein verbotenes Elektroimpulsgerät und Drogen beschlagnahmt.
Im Fokus der BAO-„Ferrum“-Einsätze stehen vor allem bekannte Verdächtige aus der organisierten Kriminalität ebenso wie Autos in der Umgebung von Treffpunkten. Die Maßnahmen werden in den nächsten Wochen weitergeführt.
Bereits mehrfach ist auf eine auf eine Fahrschule in der Spandauer Siemensstadt geschossen worden, zuletzt in der Nacht auf Donnerstag. Auch eine Fahrschule in Reinickendorf war zuletzt wiederholt Ziel von Kriminellen. Nach Angaben der Gewerkschaft der Polizei (GdP) gehören beide Fahrschulen zur gleichen Kette. Die Polizei prüft einen Zusammenhang der Vorfälle.
Wie die „B.Z.“ am Freitag berichtet, soll es auch im Fall der Fahrschulen um Schutzgelderpressungen gehen. Demnach werde die Kette mit sieben Filialen in Berlin seit vier Wochen massiv bedroht. (Tsp, dpa)
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