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Berlin: GLÜCKWUNSCH: CHRISTINE SCHOLZ WIRD 21

Streng genommen war es ja richtig und nett gemeint bestimmt auch. In den letzten Jahren klingelte bei Christine Scholz immer in der Nacht vom 28.

Streng genommen war es ja richtig und nett gemeint bestimmt auch. In den letzten Jahren klingelte bei Christine Scholz immer in der Nacht vom 28. Februar auf den 1. März ein paar Sekunden vor Mitternacht das Telefon. Weil die heute 84Jährige in einem Schaltjahr am 29. Februar geboren ist, hatte eine aufmerksame Arbeitskollegin ausgeklügelt, dass Christine Scholz „in den Sekundenbruchteilen zwischen dem 28. Februar und dem 1. März Geburtstag haben muss“. Über die Anrufe hat sich Christine Scholz gefreut – lieber hätte sie allerdings durchgeschlafen. Denn ihren Geburtstag feierte sie immer sowohl am letzten Februartag als auch am ersten März.

„Die Familienbesuche haben sich bei mir auf zwei Tage verteilt“, sagt die Rentnerin. Letzte Nacht hat das Telefon nicht geklingelt, denn heute kann die ehemalige Chefarztsekretärin nach drei Jahren Pause wieder ganz regulär ihren Geburtstag feiern – es ist ihr 21. Diesmal kommt die komplette Familie, es gibt Sekt und Gulasch. „Ich hatte nie ein Problem mit dem Geburtsdatum“, erinnert sie sich. Ihr Sohn schon. Der wäre nämlich um ein Haar auch an einem 29. Februar zur Welt kommen. „Dafür wäre er mir böse gewesen“, sagt Christine Scholz. Verstehen kann sie das nicht. Mitleid hätten doch eher an Heiligabend Geborene verdient. Die würden nie genug Leute für eine Party zusammenkriegen. jule

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