Berlin: Große Party nach der Echo-Show: Nur die internationalen Stars fehlten

Es gibt zwei Arten von Echo-Gewinnern: die Stolz-zur-Schau-Steller und die Deponierer. Zu Letzteren gehört Swing-Musiker Roger Cicero. Am Sonntag durfte er im Palais am Funkturm den Preis als bester nationaler Künstler entgegennehmen, auf der After-Show-Party hatte er die geschwungene Trophäe jedoch nicht dabei. Er ließ sie sicher verwahren – aus Angst, dass sie im Partygemenge kaputtgeht. Schön wäre das nicht, zumal es der erste Echo ist, den der Sänger in Empfang nehmen durfte.

Wesentlich lockerer ging Rapper Bushido mit seinem Preis um. Er trug ihn während der Feier stets bei sich. Seine Gelassenheit kann sich nur damit erklären, dass er bereits im vergangenen Jahr ein Exemplar mit nach Hause nahm. Diesmal wurde Bushido als bester nationaler Hip- Hopper geehrt. Er trat unter anderem gegen seinen Erzrivalen Sido und das Berliner Großkollektiv Seeed an. Dass sein Name genannt werden würde, damit hatte er gerechnet. „Ich weiß ja, wie viele Platten ich verkauft habe, es war für mich also keine Überraschung.“

Seinem Image als Bad Boy wurde Bushido während der Gala wieder mal gerecht. „Ihr schaut genauso dumm aus der Wäsche wie voriges Jahr“, sagte er während der Preisübergabe zum Publikum. Diese Verbalattacke erklärte er später damit, er habe das Gefühl, dass ihm den Preis niemand gönnen würde. Dass die Angriffsstrategie dennoch nicht die beste ist, kümmerte ihn wenig: „Nur die Harten kommen in den Garten.“

Giulia Siegel , die sich seit kurzem als Sängerin versucht, hatte auch ohne Preis genug Spaß auf der Party. Sie freute sich für ihren Vater: Produzent Ralph Siegel bekam einen Echo für sein Lebenswerk, gemeinsam posierte die Familie nach der Verleihung für die Fotografen. Popstar Sarah Connor genoss ihren freien Abend. Während Ehemann Marc Terenzi auf die beiden gemeinsamen Kinder aufpasste, tanzte die Sängerin zur Musik von DJ Julian Smith . Auch Rapper Jan Delay stand kurz nach eins noch auf der Tanzfläche und nickte mit dem Kopf zu den Hip-Hop-Beats aus den Lautsprechern. Die No Angels , die beim Echo ihren ersten großen Auftritt seit ihrer Wiedervereinigung absolvierten, tanzten lang und ausgelassen.

Nur von den internationalen Stars ließ sich auf der After-Show-Party niemand blicken. Weder Jennifer Lopez noch Take That oder Bono . Die waren gleich nach dem Ende der Gala wieder in ihre Hotels gefahren. Die vielen Gäste, die bis in die frühen Morgenstunden feierten, vermissten sie nicht. hey

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