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Berliner Autobahnen A100 und A113 nach Sperrung wieder frei: Polizeieinsatz soll in Zusammenhang mit Stromausfall in Treptow-Köpenick stehen
Wegen eines Polizeieinsatzes wurde die Stadtautobahn voll gesperrt. Nun ist sie deutlich früher als angekündigt wieder befahrbar. Zu den Hintergründen hält sich die Staatsanwaltschaft bedeckt.
Stand:
Große Teile der A100 und A113 in Berlin waren am Donnerstagvormittag zeitweise komplett gesperrt. Grund sind brisante Ermittlungen der Polizei. Denn nach dem linksterroristischen Brandanschlag auf einen Strommast in Johannisthal verfolgen die Ermittler offenbar eine konkrete Spur. Auf den gesperrten Autobahnabschnitten suchten sie nach Informationen von „Welt“ und „Berliner Morgenpost“ Hinweise und Beweismittel, die zu den Tätern führen könnten.
Sebastian Büchner, Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, bestätigte auf Nachfrage nur, dass der Einsatz im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens der Berliner Strafverfolgungsbehörden zum Auffinden möglicher Spuren und Beweismittel gedacht war. Um welches Verfahren es sich genau handelt und Informationen dazu, ob die Ermittler Spuren sichern konnten, machte Büchner „zum Schutz der Ermittlungen“ nicht.
Ermittler suchten die Strecke zwischen der Anschlussstelle Stubenrauchstraße (A113) und der Alboinstraße (A100) ab, wie die Staatsanwaltschaft in Berlin mitteilte. Bei der Aktion kamen nach dpa-Informationen auch spezielle Spürhunde zum Einsatz, die frei über die Fahrbahn liefen. Es handelte sich um sogenannte Mantrailer-Hunde, die darauf trainiert sind, den Geruch einer Person etwa über ein Kleidungsstück aufzunehmen und der Duftspur zu folgen.
Sperrung vorzeitig beendet – Berliner Stadtautobahn wieder frei
Nach rund einer Stunde war der Einsatz beendet und die Autobahnen waren wieder in beide Richtungen befahrbar. Damit endete die Sperrung vorzeitig. Die Polizei hatte vorab mitgeteilt, dass die Strecke von 10 bis 15 Uhr gesperrt sei. Ob der frühere Abschluss durch einen schnellen Fund zustande kam, blieb unklar.
Laut „Welt“ steht der Einsatz im Zusammenhang mit den Ermittlungen zum rund 60-stündigen Stromausfall in Treptow-Köpenick Mitte September, von dem rund 50.000 Stromkunden im Südosten Berlins betroffen waren. Das Blatt berief sich auf Polizeikreise. Demnach verfolgen die Ermittler Spuren, die auf einen gezielten Eingriff in die Energieinfrastruktur hindeuten. Laut „Welt“ wurden entsprechende Bereiche entlang der Trassen untersucht, Beweismittel gesichert und mögliche Kabelschäden dokumentiert.
Die Berliner Generalstaatsanwaltschaft hat den Blackout-Fall übernommen. „Die Ermittlungen dauern an“, sagte Büchner auf Nachfrage zum aktuellen Stand dieses Verfahrens.
Nach Einschätzung der Ermittler geht der Brandanschlag auf das Konto linksextremer Täter. Ein im Internet veröffentlichtes Bekennerschreiben werde als authentisch eingeschätzt, hatte Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) nach dem Brandanschlag im Abgeordnetenhaus gesagt. Es weise Ähnlichkeiten auf mit einem Bekennerschreiben zu einem ähnlichen Brandanschlag im Februar nahe der Tesla-Autofabrik in Brandenburg.
Die A100 verläuft als innerstädtische Schnellstraße durch den Süden und Westen Berlins. Sie verbindet die Bezirke Mitte, Charlottenburg-Wilmersdorf, Tempelhof-Schöneberg, Neukölln und Treptow-Köpenick und folgt in großen Teilen der Trasse der Berliner Ringbahn.
Zum Wochenende müssen sich Pendler erneut auf Umleitungen einstellen. Wie die Verkehrsinformationszentrale mitteilte, wird auf der A100 ab diesem Freitag, 10. Oktober ab 20 Uhr bis Montag, den 13. Oktober, 5 Uhr die Fahrbahn in Höhe Tunnel Innsbrucker Platz saniert. Dann wird die Stadtautobahn in Richtung Treptow ab der Anschlussstelle Wexstraße bis zur Auffahrt Innsbrucker Platz voll gesperrt, wie es die Zentrale mitteilte. Der Verkehr werde über den Innsbrucker Platz zurück auf die A100 geleitet. (Tsp, dpa)
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