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Berlin: "Grüne Welle" für die Busse: Senat beschließt Beschleunigungsprogramm an den Ampeln

Nach vielen Ankündigungen wurde es gestern Senatsbeschluss: Im März erhält die erste Buslinie der BVG eine Art "Grüne Welle". Den Anfang macht die Linie 101 (U-Bahnhof Turmstraße-Zehlendorf, Sachtlebenstraße).

Nach vielen Ankündigungen wurde es gestern Senatsbeschluss: Im März erhält die erste Buslinie der BVG eine Art "Grüne Welle". Den Anfang macht die Linie 101 (U-Bahnhof Turmstraße-Zehlendorf, Sachtlebenstraße). Bei der für die Beschleunigung installierten neuen Ampelschaltung fordert sich der Bus automatisch über Funk direkt die benötigte Grünphase an den Knotenpunkten an. Nach Angaben der Senatsverkehrsverwaltung sollen im ersten Halbjahr noch drei weitere Linien folgen; bis zu 20 weitere sollen es dann in der zweiten Jahreshälfte werden.

Für die ersten acht Linien haben die Planer Kosten in Höhe von 11 Millionen Mark ermittelt. Dafür werden auf einer Streckenlänge von 150 Kilometern etwa 80 Ampelanlagen mit der erforderlichen Anforderungstechnik ausgestattet. An vier Kreuzungen werden auch so genannte Busschleusen installiert. Durch die Beschleunigung spart die BVG jährlich auf diesen acht ersten Linien etwa 1,5 Millionen Mark an Betriebskosten, weil sie weniger Busse einsetzten muss. Auf sieben Fahrzeuge kann die BVG in der ersten Phase verzichten.

Tempo machen sollen die Busse außerdem durch ein erweitertes Halteverbot für andere Fahrzeuge im Stauraum der Kreuzungen und durch eine veränderte Markierung. Ferner sind weitere Busspuren mit allerdings meist nur kurzen Abschnitten vorgesehen; lediglich auf der Potsdamer Straße in Schöneberg und Mitte sind mit 800 Meter und 500 Meter längere Abschnitte geplant. Die Reisegeschwindigkeit der Busse soll nach dem Beschleunigungsprogramm von 18,7 km/h auf 20,5 km/h steigen.

Erfolgreich praktiziert wird dieses Konzept bereits bei der Straßenbahn. Demnächst werden auch die Linien 2,3 und 4 schneller, wodurch die BVG zwei Züge weniger einsetzen muss als heute. Umgestellt sind bereits die Linien 1, 6, 8 und 18, was zur Einsparung von vier Zügen führte. Durch Nachjustieren der Ampelanlagen soll ein weiteres Fahrzeug überflüssig werden.

Ende des Jahres sollen alle Linien mit insgesamt etwa 200 Ampelanlagen umgestellt sein. Die Investitionskosten betragen nach Angaben der Senatsverkehrsverwaltung 81 Millionen Mark, die die BVG zum großen Teil vorfinanziert. Sie rechnet damit, dass sie in Zukunft jährlich knapp 6 Millionen Mark einsparen wird. Und sie hofft auf einen weiteren Fahrgastzuwachs. Seit 1999 steigen die Zahlen wieder. Im letzten Jahr waren es 795 Millionen Passagiere (1998: 781 Mio).

kt

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