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Berlin: Grüne wollen mit neuer Verordnung alle großen Rassen überprüfen lassen

"Eine Verschärfung der Hundeverordnung für Berlin wird kommen, so oder so." Da ist sich Wolfgang Wieland sicher.

"Eine Verschärfung der Hundeverordnung für Berlin wird kommen, so oder so." Da ist sich Wolfgang Wieland sicher. Der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Abgeordnetenhaus stellte gestern gemeinsam mit Claudia Hämmerling von der Grünen-Fraktion einen Vorschlag vor, wie eben jene Verschärfung aussehen solle.

Anlass sind die immer wieder gemeldeten Angriffe so genannter Kampfhunde, bei denen Menschen zum Teil schwer verletzt wurden. Dass die gesetzliche Regelung zur Hundehaltung geändert werden müsse, da sind sich die Fraktionen weitgehend einig. Nun geht es darum, wie festgestellt werden soll, welche Hunde als gefährlich gelten und damit unter eine besondere Richtlinie fallen. Die Grünen wollen in der neuen Verordnung zunächst von Gewicht und Größe der Hunde ausgehen: Alle Tiere, die eine größere Schulterhöhe als 40 cm aufweisen oder schwerer als 17 kg sind, müssten einer unabhängigen Kontrollinstitution vorgestellt werden. Diese solle überprüfen, ob die Hunde einen aggressiven Charakter aufweisen. Außerdem müssten sich die Hundehalter einer Art Eignungstest unterziehen. Sie müssten beweisen, dass sie zum Führen eines so großen Hundes im Stande sind.

Bislang werden in Berlin nur Hunde überprüft, die mindestens einmal auffällig geworden sind. "Das ist zu spät, wie die Vorfälle beweisen", sagt Claudia Hämmerling bei den Grünen.

CDU und SPD wollen dagegen eine Liste gefährlicher Hunderassen erstellen lassen. Tiere dieser Rassen müssten unter die schärferen Richtlinien fallen - das könnte eine Art Hundeführerschein für die Halter sein, ein Genehmigungsvorbehalt bei den Behörden oder eine drastisch erhöhte Hundesteuer. Die Grünen wollen ihrerseits die breitere Überprüfung der großen Tiere, da sie davon ausgehen, dass viele Mischlinge oder exotische Hunderassen, die nicht auf der Liste erscheinen, ebenso zum gefährlichen Angreifer erzogen werden könnten wie die erfassten Tiere. Sollten sich die Grünen durchsetzen, müsste sich auch Schulsenator Klaus Böger von der SPD mit seinem großen Berner Sennenhund den Tests unterziehen.Sie möchten mitdiskutieren? www.meinberlin.de/forum

dae

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