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Immer mehr Menschen teilen sich in Berlin die vorhandenen Grünflächen.

© Odd Andersen/ AFP

Berlin soll mehr Parks bekommen: „Grünflächen sind systemrelevant“

Der Senat will mehr Fläche für Erholung im Grünen schaffen. Auch alte Friedhöfe sollen neu genutzt werden.

Wenn die Sonne scheint, sind die Berliner am liebsten draußen im Grünen. Hätte die Corona-Epidemie nicht die Stadt im Griff, wären Parks und Grünanlagen dieser Tage überbevölkert. Der Senat will mehr Fläche für Erholung im Grünen schaffen und hat dazu nun eine Charta beschlossen, sich eine „Selbstverpflichtung“ abgerungen und will außerdem ein „Handlungsprogramm Berliner Stadtgrün 2030“ umsetzen mit gezielten Eingriffen an konkreten Orten der Stadt.

Zum Handlungsprogramm zählt: Der Ankauf von Flächen zur Schließung von Lücken innerhalb von 20 geplanten „grünen Hauptwegen“ einschließlich eines „grünen Bandes“ im „Grundgerüst der grünen Infrastruktur“. Der Abschluss von Kooperationsvereinbarungen, um aufgegebene Friedhofsflächen für die Erholung zu nutzen. Pilotprojekte für „Aktiv- und Bewegungsparks“. Die Öffnung von Sportanlagen für die Allgemeinheit. Allgemein nutzbare „Freiraumangebote sowie Gemeinschaftsgärten“ in Kleingartenanlagen. Die Aktivierung von Spree, Teltowkanal und Landwehrkanal als „blaugrüne Infrastruktur“. Badestellen und Wasserplätze im innerstädtischen Bereich. Oder auch die Mehrung der Waldflächen.

Immer mehr Menschen auf den gleichen Grünflächen

Der Schritt ist dringend notwendig, weil sich immer mehr Einwohner das eher stagnierende Angebot an Grünflächen und Aufenthaltsorten im Freien teilen müssen.

Die Erarbeitung einer Charta, die eher die allgemeinen Gründe für die Maßnahmen auflistet sowie die Selbstverpflichtung des Landes begründet, war bereits in einem Senatsbeschluss vor knapp zwei Jahren festgelegt worden. Damit wird zugleich eine Forderung mit ähnlicher Stoßrichtung aus dem Koalitionsvertrag zwischen SPD, Linken und Grünen aufgegriffen.

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Ziel ist es, „das Berliner Stadtgrün, also die Grün-, Frei- und Naturflächen dauerhaft zu erhalten“ und diese in einer „Qualitätsoffensive“ aufzuwerten.

Die Corona-Krise zeigt, wie wichtig Grünflächen sind

Der Senat erhofft sich davon auch eine „Verbesserung der Kooperation mit dem Land Brandenburg in Bezug auf die Regionalparks“. Das würde den Berlinern – jedenfalls nach dem Abflauen der Corona-Pandemie – zugutekommen, die gerne an Wochenenden und Feiertagen das Umland erkunden. Die Umsetzung der Maßnahmen in Berlin sollen überwiegend die Senatsumweltverwaltung und die Bezirksämter übernehmen.

„Mehr Ressourcen in die Pflege der Grünflächen zu stecken und es in der Stadtentwicklung immer mitzuplanen. Entsiegelte Flächen, mehr begrünte Dächer und Fassaden oder neue Pocketparks“ – das erhoffen sich die Fraktionschefinnen der Grünen im Abgeordnetenhaus, Antje Kapek und Silke Gebel, durch die Umsetzung der neuen Charta. „Grünflächen sind systemrelevant“, betonen sie. Wie wichtig die Grünflächen und Kleingärten für die Berliner sind, zeige sich in der Coronakrise noch deutlicher als sonst

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