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Hilfsaktion: Weihnachten im Schuhkarton – Freiwillige prüfen in Berlin
Für den guten Zweck macht ein Verein in ihrer Berliner Weihnachtswerkstatt täglich tausende Geschenkboxen für Kinder weltweit für den Versand fertig. Warum Ehrenamtliche jeden Karton genau anschauen.
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Egal ob Spielzeug, Stifte oder Plüschtier: Mit prall gefüllten Boxen will die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ will Hoffnung und Freude zu Kindern in über 100 Ländern bringen. „Unser Ziel ist, dass wirklich jedes Kind einen altersgerechten und – soweit möglich – individuell zusammengestellten Karton voller Geschenke bekommt“, erklärt Magdalena Schupelius vom Verein „Die barmherzigen Samariter“, der die internationale Initiative in Deutschland koordiniert.
Helfer kontrollieren jeden Karton
Damit das gelingt, werde jeder einzelne Schuhkarton in der Berliner Weihnachtswerkstatt geöffnet und kontrolliert. „Wir müssen Einfuhrbestimmungen einhalten. Wenn an der Grenze etwas Unzulässiges gefunden wird, kann die gesamte Lieferung gestoppt werden“, so Schupelius. Deshalb würden verbotene oder gebrauchte Artikel entfernt und durch Neues ersetzt – etwa Kuscheltiere, Malbücher oder Buntstifte.
Die Werkstatt in Berlin sei das Herz der Aktion in Deutschland: „Hier laufen die Pakete wie am Fließband über Bänder und werden geprüft. Die allermeisten Kartons aus dem deutschsprachigen Raum kommen hierher“, berichtet Schupelius. Nur wenige würden in kleineren Werkstätten in Thüringen, Baden-Württemberg oder Österreich bearbeitet.
Die meisten Geschenke gehen nach Osteuropa
Die Pakete stammten überwiegend von Einzelpersonen und Familien, aber auch Firmen und Gruppen organisierten sogenannte Packpartys. Insgesamt habe es rund 4.000 Abgabestellen in Deutschland gegeben, die nach der offiziellen Sammelwoche nun wieder geschlossen seien. Jetzt können Kartons laut Schupelius nur noch direkt an die Berliner Weihnachtswerkstatt geschickt werden.
Die Verteilung erfolge über lokale Partner – meist Kirchengemeinden, Schulen oder Kinderheime – und ziehe sich oft bis Februar. Aus Deutschland würden die meisten Geschenke nach Osteuropa gehen, ein Teil auch nach Ghana. Online gepackte Kartons, die auch jetzt noch bestellt werden können, würden demnach ausschließlich nach Westafrika geschickt.
Wegner und Günther-Wünsch besuchen Werkstatt
Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner und Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (beide CDU) wollen die Weihnachtswerkstatt am Nachmittag besuchen und sich ein Bild von der Arbeit machen. Insgesamt rund 3.500 Ehrenamtlichen durchschauen dort demnach noch bis zum 13. Dezember täglich tausende individuell gepackte Geschenkboxen und bereiten sie für den Versand vor.
2024 wurden den Angaben zufolge im Rahmen von „Weihnachten im Schuhkarton“ weltweit fast zwölf Millionen Pakete verteilt, rund 300.000 davon kamen aus dem deutschsprachigen Raum.
© dpa-infocom, dpa:251208-930-393491/1
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