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Berlin: Hoch auf dem Prunkwagen

Schunkeln, singen, Kamellen werfen: Am Sonntag gibt es wieder einen Karnevalsumzug

Justizsenatorin Karin Schubert hat darin Übung, Mittes Bürgermeister Joachim Zeller nicht so sehr. Es geht ums Kamellenwerfen. Das werden Schubert und Zeller nämlich am Sonntag gemeinsam tun, vom Prunkwagen der Kneipe „Ständige Vertretung“, beim dritten Karnevalsumzug, der durch die Mitte führt. Um 13.11 Uhr geht es los, „es wird der größte, der schönste, der längste und der bunteste Zug“, verspricht der Sprecher des Vereins Karnevals-Zug, Helmut Lölhöffel.

2000 Jecken, 30 Prunkwagen und mehrere Musikzüge machen sich von „der preußischsten aller Straßen“, Unter den Linden, zum Roten Rathaus auf. Unter den rund 100 Gruppen sind auch Karnevalisten aus dem Rheinland – sie sollen den Berlinern die rheinische Fröhlichkeit beibringen. Doch so richtig überzeugt sind die Organisatoren noch nicht von der Begeisterung der Bevölkerung. „Auf der Suche nach Sponsoren rennen wir keine offenen Türen ein“, sagt der Vereins-Vorsitzende Harald Grunert. Prinz Hans III. wünscht sich deshalb zusammen mit Prinzessin Jutta I „geiles Wetter“, denn dann rechnen die Karnevalisten mit 500000 Besuchern.

„Der Prinzenwagen hätte durch das Brandenburger Tor gepasst“, sagt der Prinz, mit einem Seitenhieb auf den Stadtentwicklungssenator Peter Strieder. Denn Strieder erlaubt den Jecken nur zu Fuß das Tor zu durchqueren. Und deshalb muss das Prinzenpaar mit seinem Wagen einen Umweg machen.

Mit Köln will Harald Grunert Berlin aber nicht vergleichen. Es gebe von Jahr zu Jahr mehr spontane Fröhlichkeit, heißt es. Und deshalb haben die Berliner inzwischen ein eigenes Lied für die närrischen Tagen. „Heut’ geht die Party ab zum Karneval…“, gesungen vom fröhlichen Prinzenpaar, ausgewählt von einer Jury, bei der die Justizsenatorin wieder dabei war. Nach dem Umzug, gegen 17 Uhr, können die Jecken im Zelt am Roten Rathaus den neuen, ganz und gar berlinerischen Karnevalsschlager einüben.

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