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Berlin: Hütters Welt GmbH: Was wird nun aus der Möbelfirma?

An der Stelle des in Konkurs gegangenen Neuköllner Möbelhauses Hütter an der Grenzallee erwägt ein anderes Berliner Unternehmen ein neues Möbelhaus zu eröffnen. Nach Angaben des Insolvenzverwalters Leonhardt & Partner laufen entsprechende Verhandlungen.

An der Stelle des in Konkurs gegangenen Neuköllner Möbelhauses Hütter an der Grenzallee erwägt ein anderes Berliner Unternehmen ein neues Möbelhaus zu eröffnen. Nach Angaben des Insolvenzverwalters Leonhardt & Partner laufen entsprechende Verhandlungen. Namen wollte die Kanzlei nicht nennen. Hütter hat seine Insolvenz angemeldet, 65 Beschäftigten sind ab kommendem Montag erst einmal arbeitslos. Rettungspläne für die 1956 gegründete Firma sind gescheitert. Grund für die Pleite seien die hohen Zins- und Tilgungsverpflichtungen, die Hütter für ein überteuert gekauftes Grundstück habe erfüllen müssen, sagte Leonhardt & Partner-Anwalt Ulrich Weber.

Leonhard & Partner teilt das Vermögen von Hütters Welt GmbH unter den Gläubigern auf. Das interessierte Unternehmen und eine weitere Berliner Firma haben Weber zufolge angeboten, Hütters Warenlager im Wert von 2,8 Millionen Mark zu kaufen. Bestellungen von Hütter-Kunden für zwei Millionen Mark "sollen noch ausgeliefert werden", kündigte der Anwalt an. Möglicherweise werde dies einer der beiden Kaufinteressenten übernehmen.

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"Werte Kundschaft, unser Haus ist bis auf weiteres geschlossen. Auf Wiederhören", hieß es gestern auf dem Anrufbeantworter von Hütters Welt. Die Firma hatten 1956 Alfred und Eugen Hütter gegründet. Seniorchef Alfred war aus Ost-Berlin in den Westen geflüchtet, im Osten gab er zwei kleine Möbelfabriken auf. 1980 eröffnete die Firma neue Geschäftsräume in Neukölln, 1988 bis 1990 wurde Hütters Junge Wohnwelt aufgebaut. Das Unternehmen hatte rund 8000 Quadratmeter Verkaufsfläche.

Nach Angaben des Berliner Einzelhandelsverbandes leidet auch die Möbelbranche in der Stadt unter dem übermäßig gewachsenen Angebot. 4,1 Millionen Quadratmeter Einzelhandelsfläche gibt es nach Angaben von Jan Holzweißig vom Einzelhandelsverband in der Stadt, 500 000 zu viel. Holzweißig: "Es gibt dafür keine Kaufkraft". Riesige Möbelhäuser, zum Teil im Speckgürtel, machten kleineren Unternehmen zu schaffen. Zugleich sei der Möbel- und Küchenumsatz in den vergangenen Jahren zurückgegangen: Gut 1,7 Milliarden Mark betrug er 1997, etwa 1,4 Milliarden im Jahr 2000. Besonders das "mittlere Marktsegment" habe gelitten, Billig- und Designermöbelanbieter stünden etwas besser da, sagte Holzweißig.

In den letzten Jahren musste eine Reihe bekannter Firmen in Berlin schließen, darunter "Möbel-Marx", "Möbel-Adam" und "Möbel-Max".

tob

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