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Per Schwertransport über den Atlantik: Der Brief auf einem Stück Berliner Mauer.

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Aktion zum Mauerfall-Jubiläum: Initiative will Donald Trump ein Stück Berliner Mauer schenken

Eine Initiative schreibt Donald Trump einen Brief – auf einem Stück der Berliner Mauer. Am Samstag soll es dem US-Präsidenten übergeben werden.

Von Florenz Gilly

So schwere Post gab es wohl noch nie im Weißen Haus. 2,7 Tonnen wiegt das Mauerstück, das per Hand beschrieben wurde und eine klare Botschaft an US-Präsident Donald Trump richtet. „The Wall against Walls“ – Die Mauer gegen Mauern heißt das Projekt, das von der „Falling Walls Foundation“ und dem Verein „Initiative Offene Gesellschaft“ initiiert wurde.

Bereits im Oktober wurde der Mauerbrief in die USA verfrachtet: zuerst mit dem Schwertransporter, dann mit dem Flugzeug nach New York. Gerade ist er auf dem Weg zum Weißen Haus in Washington, wo die Kiste am Abend des 8. Novembers eintreffen soll. Zum Jahrestag des Mauerfalls wollen die Initiatoren den steinernen Brief an US-Präsident Trump übergeben.

Zu viele Menschen seien an der Berliner Mauer gestorben, heißt es in dem Brief auf Stein, der von Freunden der „Initiative Offene Gesellschaft“ verfasst wurde. Ihr einziges Verbrechen sei der Wunsch gewesen, frei zu sein („their only crime being their desire to be free“).

Die Verfasser weisen außerdem auf die Rolle der USA beim Mauerfall 1989 hin. Von Kennedy bis Reagan hätten sich alle US-Präsidenten gegen die Mauer eingesetzt. Das Mauerstück übergebe man Trump, um die USA daran zu erinnern, eine Welt ohne Mauern zu errichten („to commemorate the United States’ dedication to building a world without walls“).

Mit dem Flugzeug ging es nach New York. Adressiert ist das „Paket“ an den präsidialen Wohnsitz: The White House.
Mit dem Flugzeug ging es nach New York. Adressiert ist das „Paket“ an den präsidialen Wohnsitz: The White House.

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[Von dieser Aktion zum Mauerfall-Jubiläum lasen Sie zuerst im Checkpoint-Newsletter von Tagesspeigel-Chefredakteur Lorenz Maroldt.]

Die echte Mauer wird durch eine digitale Mauer ergänzt, auf der sich Unterstützer der Kampagne mit ihrem Namen verewigen können. 790 Menschen haben den Brief bereits unterschrieben.

Unterstützung kam auch aus der Politik: Kaum jemand wisse es besser, dass wir „Brücken statt Mauern“ bräuchten, schrieb Ex-SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz auf Twitter. Und Die Partei-Spitzensatiriker Martin Sonneborn kommentiert die Aktion mit einem Augenzwinkern: Hoffentlich lasse der Postbote Donald Trump den Brief nicht auf die Füße fallen.

„We would like to give you one of the last pieces of the failed Berlin Wall“
„We would like to give you one of the last pieces of the failed Berlin Wall“

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Hintergrund sind neben dem Mauerfall-Jubiläum die Pläne Donald Trumps, an der Grenze zu Mexiko eine Mauer zu errichten. „The Wall against Walls“ ist deshalb auch auf Spanisch verfügbar. Im September zog das amerikanische Verteidigungsministerium Gelder in Höhe von 3 Milliarden Euro ab, um den Mauerbau zu ermöglichen.

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