Instrument aus dem 17. Jahrhundert: 100.000-Euro-Geige aus Zug Richtung Berlin gestohlen

Eine Geige aus dem 17. Jahrhundert ist in einem ICE vergessen worden – und anschließend vermutlich gestohlen. Laut Polizeiangaben vom Montag waren außerdem zwei Geigenbögen im Wert von über 23.000 Euro im Geigenkoffer der Reisenden, einer professionellen Musikerin.

Die 59-Jährige fuhr am Freitag von Berlin nach Stuttgart. Als sie am Stuttgarter Hauptbahnhof ausstieg, habe sie ihren weißen Geigenkoffer mitsamt Inhalt im Zug versehentlich zurückgelassen. Den Verlust des Instruments, das mehr als 100.000 Euro wert ist, habe die Frau erst bemerkt, als der ICE bereits auf dem Weg zurück nach Berlin war.

Bei dem Instrument handelt es sich um eine Geige des italienischen Geigenbauers Andrea Guarneri. Das sagte ein Sprecher der Stuttgarter Polizei dem Tagesspiegel. Nach Einschätzungen der Polizei sei der Wert des Instruments für Laien nur schwer zu erkennen. Wie hoch die Wahrscheinlichkeit sei, dass ein potenzieller Täter die Geige weiterverkaufe, sei deshalb nur schwer zu bestimmen.

Die Polizei gehe zwar davon aus, dass jemand den Geigenkoffer während der Rückfahrt nach Berlin stahl, schließt nach eigenen Angaben aber auch nicht aus, dass ein Fahrgast die Geige gefunden und abgegeben hat.

Aus diesem Grund gehe man einer „Vielzahl von Ermittlungsmöglichkeiten nach“, sagte der Sprecher. So werde man neben dem Befragen von Zeugen auch das Material von Überwachungskameras auswerten. (Tsp / dpa)