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Jahreswechsel: Krach hält Förderabsage an Silvesterparty für falsch
Die traditionelle Silvestershow zieht von Berlin nach Hamburg. Was der SPD-Politiker Steffen Krach dem Regierenden Bürgermeister Kai Wegner vorwirft.
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Der designierte SPD-Spitzenkandidat für die Berlin-Wahl 2026, Steffen Krach, wirft dem Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU) Fehler im Umgang mit der großen Silvesterparty am Brandenburger Tor vor. Diese wurde vom Veranstalter für dieses Jahr abgesagt, weil der Senat seine Förderung einstellte. Stattdessen überträgt das ZDF seine traditionelle Silvestershow nunmehr aus Hamburg.
„Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass eine zentrale Silvesterfeier in Deutschland, die live übertragen wird, in der Hauptstadt stattfinden muss“, sagte Krach der Deutschen Presse-Agentur. „Auch in diesem Fall hätte ich mir gewünscht, dass ein Regierender Bürgermeister sich für unsere Stadt stark macht und die Feier nicht so einfach nach Hamburg abwandern lässt.“
„Zu kurz gedacht“
Eine Silvesterparty am Brandenburger Tor habe einen weltweiten Werbeeffekt für die Stadt, sagte Krach. „Das hat Auswirkungen auf die Gastronomie, auf den Einzelhandel, auf das Hotelgewerbe. Daher kann man nicht einfach nur die Kosten sehen, die so eine Veranstaltung mit sich bringt, sondern man muss natürlich auch die finanziellen wirtschaftlichen Effekte sehen. Daher ist es viel zu kurz gedacht von Kai Wegner, einfach zu sagen: "Wir machen das jetzt nicht mehr."“
Krach weiter: „Von einem Regierenden Bürgermeister würde ich mir wünschen, dass er alle an einen Tisch holt, um eine Silvesterparty zu entwickeln, die gut zu Berlin passt und bei der die Menschen friedlich und fröhlich feiern können. Eine coole Visitenkarte für Berlin, die dann auch finanziell unterstützt wird.“
Senat gibt keinen Zuschuss mehr
Wegner hatte schon im Sommer angekündigt, dass die Silvesterparty am Brandenburger Tor, die als größte ihrer Art in Deutschland galt, keine Zuschüsse mehr vom Land bekommt. „Es ist meiner Meinung nach nicht Aufgabe der Steuerzahler, solche Veranstaltungen mitzufinanzieren“, sagte Wegner damals der Deutschen Presse-Agentur. „Erst recht nicht in Zeiten einer angespannten Haushaltslage.“
Suche nach Alternativen
Gleichzeitig hatte Wegner angekündigt, dass nach Alternativen gesucht werde und als eine Möglichkeit ein Feuerwerk genannt. „Wir werden das neue Jahr auch diesmal wieder am Brandenburger Tor freudig begrüßen“, versicherte er vor wenigen Tagen, ohne Details zu nennen. Davon unabhängig ruft ein Bündnis von Kulturschaffenden zu einer Kundgebung an dem Berliner Wahrzeichen auf - mit Musikprogramm und Feuerwerk. Details sind auch hier offen.
Das ZDF hatte seit vielen Jahren seine Show zum Jahreswechsel vom Brandenburger Tor gesendet. Die Live-Show „Willkommen 2026“ findet nun in Hamburg in der HafenCity vor dem Hamburg-Überseequartier statt.
© dpa-infocom, dpa:251016-930-167773/1
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