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Berlin: „Jeder Bürger kann Mäzen sein“

Peter Dussmann ist Eigentümer und Aufsichtsratsvorsitzender der Dussmann Gruppe, die in 25 Ländern 53 000 Mitarbeiter in den Dienstleistungsbranchen Gebäudereinigung und management, Catering, Luftfahrt und Büro-Organisation beschäftigt und im Jahr 2001 einen Umsatz von 2,1 Milliarden Euro gemacht hat. Peter Dussmann ist einer der wenigen Berliner Unternehmer, die sich im großen Maße als Kulturmäzen betätigen.

Peter Dussmann ist Eigentümer und Aufsichtsratsvorsitzender der Dussmann Gruppe, die in 25 Ländern 53 000 Mitarbeiter in den Dienstleistungsbranchen Gebäudereinigung und management, Catering, Luftfahrt und Büro-Organisation beschäftigt und im Jahr 2001 einen Umsatz von 2,1 Milliarden Euro gemacht hat. Peter Dussmann ist einer der wenigen Berliner Unternehmer, die sich im großen Maße als Kulturmäzen betätigen.

Sie wollten der Staatsoper Unter den Linden im Jahr 2000 eine ganze Menge Geld spenden. Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?

Die Staatsoper benötigte damals dringend 300 000 Mark für das Bühnenbild der Oper „Robert der Teufel“ von Giacomo Meyerbeer. Eine Spitzenoper braucht ein Spitzenbühnenbild. Deshalb habe ich das Geld gerne zur Verfügung gestellt. Die Senatsverwaltung hat dann den Intendanten angewiesen, nur die Hälfte für das Bühnenbild auszugeben. Mit dem Rest sollte das Gesamtdefizit der Oper abgebaut werden. Als ich gesagt habe, dann zahle ich überhaupt nichts, hat Frau Thoben, die Senatorin, plötzlich einen Ausweg gefunden.

Haben Sie seitdem noch einmal den Versuch unternommen, in großem Maße Berlin zu unterstützen?

Natürlich. Das meiste Geld gebe ich der Staatsoper mit Peter Mussbach und Daniel Barenboim. Berlin braucht kulturelle Leuchttürme von Weltgeltung.

Was muss sich ändern in der Stadt, damit sich mehr Leute einbringen?

Berlin hat es schwer, hier fehlen vermögende Leute. Und die sind dann oft auch noch sehr geizig. Erschwerend kommt die Einstellung hinzu, Kultur sei Sache des Staates. Dabei könnte und müsste jeder Bürger Mäzen der Kultur sein. Jeder kann für sein kulturelles Lieblingsprojekt zehn Euro jährlich spenden. Der Senat muss dann dafür sorgen, dass das Haushaltsrecht den Früchten dieses Engagements nicht im Wege steht.

Das Gespräch führte Claudia Keller.

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