zum Hauptinhalt

Hilfsdienste: Johannesstift übernimmt Caritas-Heime

Die Entscheidung ist gefallen. Rückwirkend zum 1. August übernimmt das Berliner Evangelische Johannesstift sechs katholische Alten-, Pflegeheime und Sozialstationen in Hannover.

Künftig werde die „Caritas Seniorendienste Hannover gGmbh“ (CSH) zu 90 Prozent dem Johannesstift und zu zehn Prozent der Caritas gehören, sagte Stiftsvorsteher Martin von Essen.

Die Konsequenzen werden vor allem die Mitarbeiter tragen müssen: Auf sie warten Gehaltseinbußen von bis zu 13 Prozent. Denn das Johannesstift bezahlt seine Angestellten nach dem Tarif der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz – und der ist deutlich niedriger als der Tarif der Caritas in Niedersachsen. Doch noch im März waren die Caritas-Einrichtungen von der Insolvenz bedroht. „Das hätte mit Sicherheit zu größeren Gehaltseinbußen beziehungsweise einem Stellenabbau geführt“, sagt der katholische Propst von Hannover, Martin Tenge. Mittlerweile sollen in fünf Einrichtungen fast alle Mitarbeiter einen neuen Arbeitsvertrag mit dem Johannesstift abgeschlossen haben. Lediglich in einer Einrichtung liege die Zustimmungsrate der Mitarbeiter nur bei 60 Prozent.

Deren Vertreter indes beklagen, dass die Arbeitgeber einen „massiven Druck“ ausgeübt hätten, damit möglichst alle Angestellten den Trägerwechsel akzeptierten. Zwei Pflegerinnen wollen sich mit dem Wechsel nicht abfinden: Sie klagen vor dem kirchlichen Arbeitsgericht gegen die Änderung der Arbeitsverträge. bl

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false