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Im Haus von Clanchef Arafat Abou-Chaker auf seinem Grundstück in Kleinmachnow fand eine Großrazzia statt. Dabei wurden auch Notizen fotografiert, die den Prozess betreffen sollen.

© Paul Zinken/dpa

Prozess zwischen Bushido und Abou-Chaker: Journalist soll zu Razzia bei Clanchef befragt werden

Statt Bushido zu befragen, ging es beim Prozess erneut um die Großrazzia wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung. Der Rapper soll davon gewusst haben.

Stand:

Rapper Bushido kam wieder nicht zum Zuge. Statt den Musiker, der in dem Prozess gegen Clan-Chef Arafat Abou-Chaker das mutmaßliche Opfer ist, weiter zu befragen, ging es erneut um die kürzlich bei dem Hauptangeklagten unter anderem wegen Verdachts auf Steuerhinterziehung durchgeführte Großrazzia.

Wann und durch wen erfuhr Bushido davon? Hat er dazu falsche Angaben gemacht? Die Verteidiger von Arafat Abou-Chaker beantragten, auch einen Journalisten zu diesen Fragen zu laden.

Im Prozess geht es um mutmaßliche Straftaten zum Nachteil von Bushido nachdem dieser im September 2017 die langjährigen Geschäftsbeziehungen zum Clan-Chef aufgelöst hatte. Arafat Abou-Chaker soll die Trennung nicht akzeptiert, den Rapper zu sich bestellt, ihn eingesperrt und einen Millionenbetrag verlangt haben.

Einmal sei der Musiker dabei mit Stuhl und Wasserflasche attackiert worden. Neben dem 44-jährigen Abou-Chaker sind drei seiner Brüder mitangeklagt.

Bei der Razzia sollen auch Notizen zum Prozess fotografiert worden sein

Statt um versuchte schwere räuberische Erpressung, gefährliche Körperverletzung, Nötigung und Freiheitsberaubung geht es nun um Fragen zur Durchsuchung am 22. September 2020 unter anderem auf einem Villen-Grundstück in Kleinmachnow (Brandenburg). Dort wohnt der Clan-Chef.

Im Zusammenhang mit der Razzia haben die Verteidiger vor knapp zwei Wochen die Einstellung oder Aussetzung des Prozesses beantragt. Es seien auch Notizen ihres Mandanten fotografiert worden, die er für seine Verteidigung im laufenden Prozess angefertigt habe. Deshalb sei ein faires, rechtsstaatliches Verfahren nicht mehr gegeben.

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Über den Antrag hat das Landgericht noch nicht entschieden. Am inzwischen elften Verhandlungstag wurde am Montag ein Polizist, der bei der Razzia dabei war, als Zeuge befragt. Woher einige Pressevertreter von der Durchsuchung in aller Frühe auf dem Villen-Areal, das sich der Rapper und der Clan-Chef einst gemeinsam zugelegt hatten, wussten? „Die Frage haben wir uns auch gestellt“, sagte der Kriminalbeamte.

Bushidos Zeugenaussage vor Gericht begann im August. Er berichtete von viel Geld, das der Clan-Chef kassiert habe und verglich ihre Geschäftsbeziehung mit einer „Zwangsheirat“. Nach zweiwöchiger Pause geht der Prozess am 26. Oktober weiter.

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