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Berlin: Keine böse Absicht: In einer Kneipe erst Geld gefordert, dann geschossen

Entweder ist Svetlan D. unschuldig oder ein hervorragender Schauspieler.

Entweder ist Svetlan D. unschuldig oder ein hervorragender Schauspieler. Der 34-jährige Serbe muss sich seit Donnerstag wegen versuchter räuberischer Erpressung und Körperverletzung vor dem Landgericht verantworten. Laut Anklage soll er im Juni vergangenen Jahres hundert Mark von den Gästen einer Wilmersdorfer Kneipe verlangt haben. Weil ihm keiner das Geld geben wollte, habe er in der Kneipe herumgeballert und einem Araber in den Fuss geschossen.

Mit der Gelassenheit eines Unschuldigen bestritt Svetlan D. die Tat. Er habe gar nicht gewusst, dass die Pistole scharf und geladen war, weil er sie erst kurz zuvor von einem Freund zur Aufbewahrung erhalten habe. Beim Biertrinken in seinem Stammlokal sei ihm die Pistole plötzlich aus dem Hosenbund gerutscht. "Die ist ja echt..." habe einer der Gäste bemerkt. Ein anderer habe damit zwei Probeschüsse abgegeben. Nachdem er die Waffe wieder an sich gebracht hatte und gehen wollte, sei ihm aufgefallen, dass er zuwenig Geld bei sich hatte, um die Zeche zu begleichen. "Hat einer von euch einen Hunderter für mich?" habe er die Gäste gefragt. "Wir haben hier gar nichts für dich!" habe Mohamad El-S. erwidert und sei bedrohlich auf ihn zu gegangen. Um ihn abzuwehren, habe er die Pistole auf den Araber gerichtet. Der Mann habe ihn aber verhöhnt. In seiner Not habe er schließlich irgendwohin geschossen und sei geflüchtet. Der Prozess wird am Dienstag fortgesetzt.

mura

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