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Berlin: Klagelieder bei Tennis Borussia

TeBe verliert 1:3 in Rathenow, Herthas Amateure siegen 4:0

Berlin. Fünfzig Fans hatten sich auf den Weg nach Rathenow gemacht. Gegen die eisige Kälte auf der dortigen Sportanlage, die den offenbar von Ornithologen ausgeheckten Namen Stadion Vogelgesang trägt, wappneten sich die Anhänger auf ihre Weise: Laut singend kündigten sie vor dem Anpfiff große Ruhmestaten ihrer Tennis Borussen an. Hinterher waren allenfalls noch Klagelieder angebracht. Tennis Borussia, vor der Saison noch einer der Meisterschaftsanwärter in der FußballOberliga, büßte mit dem überraschenden 1:3 (0:2) beim FSV Optik Rathenow die wohl letzte Chance ein, in der Rückrunde noch ins Rennen um die Aufstiegsplätze einzugreifen.

„Ich bin maßlos enttäuscht“, grollte TeBe-Trainer Peter Ränke hinterher. Da dachte er, die Spieler während der Winterpause optimal getriezt zu haben – und dann das. „Unsere wahre Leistungsstärke war nicht mal im Ansatz erkennbar“, sagte Ränke. Erst als Optik Rathenow schon 3:0 führte, gelang Shergo Biran für Tennis Borussia fünf Minuten vor dem Ende der erste und einzige Treffer. Selbst der kurz vor Weihnachten noch neu hinzugeholte ehemalige Profi Christian Fährmann (früher Hertha BSC, 1. FC Union) konnte dem Geschehen keinen anderen Dreh geben. Zur Pause wurde Fährmann ausgewechselt. Bitter war für die Gäste vielleicht auch, dass ausgerechnet ein ehemaliger Tennis Borusse, der 33-jährige Guido Block nämlich, als Abwehrchef der Rathenower bester Mann auf dem Platz war.

Die Amateure von Hertha BSC zeigten hingegen, dass sie im Dreikampf um die Tabellenspitze mit dem FC Schönberg und Hansa Rostocks Amateuren keinen Boden mehr preisgeben wollen. Gegen den Aufsteiger Köpenicker SC landeten die Herthaner einen souveränen 4:0-Erfolg. Die 17 zahlenden Zuschauer mussten aber fast eine Stunde lang warten, ehe Joel Tchami der Führungstreffer gelang. Gegen die in der Folge konditionell stark abbauenden Köpenicker hatte Hertha leichtes Spiel: Köhler mit zwei Toren und erneut Tchami bauten die Führung aus.

Die Partie war übrigens kurzfristig auf den August-Bier-Platz auf dem Gelände des Olympiastadions verlegt worden. Dort liegt Kunstrasen – und, der besondere Clou, die Spielfläche ist auch noch beheizt. Die Folge: kein Schnee, kein Eis – kein Grund also auch für die Amateure von Hertha, dort auszurutschen. kad/fritz

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