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Berlin: Köpenick: Union träumt von einem Bundesliga-tauglichen Stadion

Im Herbst wird es im Fußballstadion an der Alten Försterei ziemlich ungemütlich. Setzt der Nieselregen ein, stehen die Fans des Zweitligisten 1.

Im Herbst wird es im Fußballstadion an der Alten Försterei ziemlich ungemütlich. Setzt der Nieselregen ein, stehen die Fans des Zweitligisten 1. FC Union auf den Tribünen im Matsch. Die maroden Ränge sind nicht überdacht, die Stehtraversen bestehen aus Schotter. Auf dem unbeleuchteten Waldweg zum S-Bahnhof Köpenick stolpern die Fans über Wurzeln. Dennoch: Die schmuddelige Alte Försterei versprüht einen gewissen Charme.

Nun wird Unions Stadion zum Problemfall. Der Klub steht auf einem Aufstiegsplatz zur Ersten Liga, das Stadion aber ist alles andere als erstligatauglich. "Stadt und Land müssen wissen, wo sie einen möglichen Aufsteiger spielen lassen wollen", sagte Unions Präsident Heiner Bertram in einer Boulevard-Zeitung. Er bevorzuge den Neubau eines "privatwirtschaftlichen Stadions im Bezirk Mitte für 35 000 Zuschauer". Die Alte Försterei besitzt jedoch bei den Fans Kultstatus.

"Das sind Visionen und nichts Konkretes", relativierte Bertram gestern. "Die Stadt Berlin muss mit unserem Aufstieg rechnen. Sie darf sich nicht überraschen lassen. In diesem Herbst sollte sie sich ernsthaft mit dem Thema beschäftigen." Langfristig kann Union nicht an der Alten Försterei spielen, so viel steht fest. Das Stadion hat lediglich 1600 überdachte Sitzplätze, VIP-Logen gibt es nicht. Der Klub kann in diesem Stadion kein Geld verdienen. Der Standort Berlin-Mitte böte ein neues Zuschauerpotenzial und ist infrastrukturell erschlossen. Am 11. Oktober trifft sich Bertram mit Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD).

Präsident Bertram stellt eines klar: "Wir stehen geschlossen hinter der Alten Försterei. Wir müssen aber Visionen haben dürfen." In den nächsten Monaten sollen die Stehränge betoniert werden. Für die Spieler entsteht eine Brücke vom Kabinentrakt zum Spielfeld. Ein erstligatauglicher Umbau wäre finanziell vermutlich teurer als ein Neubau. Im Olympiastadion will Bertram nicht spielen. "Zu groß", sagt er. Und im Jahnsportpark? "Definitiv nicht." Da hat früher Unions Erzrivale Dynamo gespielt.

André Görke

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