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Menschenraub, Erpressung, Körperverletzung: Kriminelle Berliner Bande vor Gericht
Fünf Angeklagte sollen einen Mann erpresst, geschlagen, getreten und mit Messern bedroht haben. Vor Gericht schwiegen sie.
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Vier Männer hinter Panzerglas, viele ihrer Verwandten und Bekannten auf den Bänken für Zuhörer: Gegen Mitglieder der bekannten arabischstämmigen Großfamilie C. hat am Landgericht ein Prozess begonnen.
Die 21- bis 28-Jährigen sollen einen Mann in eine Falle gelockt, ihn misshandelt und erpresst haben. 30 000 Euro sollen sie laut Anklage für seine Freilassung verlangt haben, 19 000 Euro habe seine Freundin schließlich gezahlt. Die vier Männer aus der Familie C. sowie ein fünfter Angeklagter sollen als Bande agiert haben. Sie hätten sich kurz vor dem Angriff auf den damals 32-jährigen Mann zusammengeschlossen, „um künftig eine Vielzahl von Straftaten zu begehen“, befand die Staatsanwältin.
Die Anklage lautet auf erpresserischen Menschenraub, schwere räuberische Erpressung und gefährliche Körperverletzung. Die Männer aus dem Clan-Milieu schwiegen am Donnerstag zunächst.
Nachrichten über einen eigens eingerichteten Fake-Account sollen den 32-Jährigen am Abend des 29. Dezember 2021 nach Schöneberg gelockt haben. Als er in der Potsdamer Straße aus seinem Auto ausstieg, hätten die Angeklagten auf der Lauer gelegen. Ein 27-Jähriger aus dem C.-Clan soll den Mann angesprochen haben. Als er nicht stehenblieb, habe der 27-Jährige mit der Faust zugeschlagen.
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Die Angeklagten sollen den 32-Jährigen gezwungen haben, ihnen in eine Wohnung zu folgen. Dort sei er geschlagen, getreten, mit Messern bedroht worden. 30 000 Euro hätten sie verlangt und behauptet, dass es sich um Schulden seines Bruders handle. Der Festgehaltene sei mit dem Tode bedroht und durch Schläge auch mit einem Holzstück eingeschüchtert worden. Er habe dann seine Freundin anrufen dürfen. Sie soll 19 000 Euro auftrieben haben.
Der 32-Jährige soll der Polizei erklärt haben, dass er die Männer nie zuvor gesehen habe. Am Montag wird er als Zeuge erwartet.
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