Berlin: Lasset uns lauschen
VON TAG ZU TAG David Ensikat über Hoffnung in der Stadt des Kirchentages Eine machtvolle Kundgebung war das nicht, eher ein zartes Flehen: Am Mittwoch zogen 16 Pastoren durch Schöneberg und baten auf Schildern um „Betten jetzt“. 2000 Kirchentagsbesucher sind noch ohne Herberge.
Stand:
VON TAG ZU TAG
David Ensikat über Hoffnung
in der Stadt des Kirchentages
Eine machtvolle Kundgebung war das nicht, eher ein zartes Flehen: Am Mittwoch zogen 16 Pastoren durch Schöneberg und baten auf Schildern um „Betten jetzt“. 2000 Kirchentagsbesucher sind noch ohne Herberge.
Erst gibt’s keine Betten und dann nur 16 schwarz Gewandete, um darum zu betteln – traurig, diese gottlose Stadt.
Doch es gibt Hoffnung: Gestern meldeten die frommen Optimisten von der Katholischen Nachrichtenagentur, dass das wöchentliche „Wort des Bischofs“ im Radiosender 88,8 ein Berliner Funkhit sei. 200 000 hörten sich das an, am Sonnabendmorgen, kurz vor neun. 200 000! Mehr Hörer hat der Sender in der ganzen Woche nicht. Die vom Sender sagen: Wer weiß, woran das liegt, das ist nun mal unsere Prime Time. Wenn am nächsten Sonnabend der Bischof zur Herbergsspende aufriefe und prompt 200000 Spender gewönne, dann dürften wir frohlocken: Bettenfrage gelöst, Quotenfrage auch.
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