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Berlin: Lauschangriff auf Elvis

Musiker Bela B. stellt sein Hörbuch über Presley vor

Als Elvis starb, war Dirk Felsenheimer 14. Und hatte soeben den Punkrock für sich entdeckt. Da blieb keine Zeit, groß um den King of Rock’n’Roll zu trauern. „Außerdem war das der Star meiner Eltern.“ Heute, fast 30 Jahre später, kennt man Felsenheimer unter dem Namen Bela B. Und in punkto Presley hat der Ärzte-Schlagzeuger längst dazugelernt: „Elvis hat mehr in dieser Welt verändert als die meisten Kriege oder Regierungswechsel.“ Deshalb hat Bela B. dem Verstorbenen jetzt die Ehre erwiesen und dessen Biografie „Last Train to Memphis“ als Hörbuch eingesprochen. Acht Tage dauerten die Aufnahmen im Hamburger Tonstudio, zwölf CDs sind herausgekommen. Bela hatte zwar bereits Erfahrung mit Hörbüchern, aber „anstrengend war’s trotzdem“. Immerhin hat er so einiges über Presley dazugelernt, denn der Autor der Biografie, Pop-Historiker Peter Guralnick, gilt als detailversessen. Bela weiß jetzt, dass Elvis ein intuitiver Mensch war. Dass er nur „sehr mäßig“ Gitarre spielen konnte. Und dass er an „viel wundersames Zeug glaubte. Zum Beispiel, dass man sich schlank schlafen könnte“. Das war natürlich ein Trugschluss, aber Elvis’ Figurprobleme und andere Krisen wie Drogenexzesse kommen im Hörbuch nicht vor – „Last Train to Memphis“ ist nur der erste Teil der Biografie, Teil zwei heißt „Careless Love. Der Abgesang“ und soll spätestens am 16. August als Hörbuch erscheinen. Zu Elvis’ 30. Todestag. Auch die Fortsetzung wird Bela einsprechen, nur wann, ist noch nicht klar. Denn seit Dienstag ist der gebürtige Spandauer mit seinen Bandkollegen im Studio, um ein neues Ärzte-Album aufzunehmen. Ein richtiges „Smash-Hit-Album“ soll es werden, sagt Bela. „Das versprechen andere Bands zwar auch immer. Aber wir halten unsere Versprechen.“

Was sich Bela niemals trauen würde: einen Elvis-Song zu covern. Als Kind musste er seine Mutter zu einer Schlagerrevue begleiten. Da traten Rex Guildo, Roberto Blanco und andere Größen auf. „Und alle hatten Elvis-Medleys im Programm.“ Wer diese gescheiterten Kopierversuche live miterlebt habe, sagt Bela, wolle sich da nicht einreihen.sel

„Last Train to Memphis“ erscheint am 7. Mai bei Bear Family Records.

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