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Lauter Knall in der Nacht: Zwei Geldautomaten in Berlin-Moabit gesprengt – Beute unklar
In einer Bankfiliale in Alt-Moabit wurden in der Nacht zum Dienstag zwei Geldautomaten gesprengt. Zwei Tatverdächtige flüchteten.
Stand:
Unbekannte haben in der Nacht zu Dienstag zwei Geldautomaten in einer Bankfiliale in Berlin-Moabit gesprengt. Das teilte die Berliner Polizei am Dienstagmorgen mit.
Sicherheitsmitarbeiter eines Gewerbecampus hatten gegen 3.15 Uhr in der Straße Alt-Moabit einen lauten Knall gehört und die Polizei alarmiert. Nach ersten Erkenntnissen flüchteten zwei Tatverdächtige in unterschiedliche Richtungen.
Bei der Sprengung wurde niemand verletzt. Ob die Täter Beute machten, ist noch unklar. Das Landeskriminalamt hat die Ermittlungen übernommen.
„Geldautomaten-Sprengungen sind nach wie vor ein äußerst lukratives Geschäft für kriminelle Banden“, erklärte Benjamin Jendro, Sprecher der Berliner Sektion der Gewerkschaft der Polizei. „Hohe Sachschäden, Verletzte und auch Tote werden in Kauf genommen.“ Bankinstitute hätten noch nicht flächendeckend Maßnahmen ergriffen haben, um potenzielle Täter von solchen Taten abzuhalten. Jendro empfiehlt einen Blick über den Tellerrand: In den Niederlanden sei die Zahl der Geldautomaten deutlich reduziert worden. Das habe entscheidend dazu beigetragen, das Kriminalitätsphänomen in den Griff zu bekommen.
Erst in der vergangenen Woche sprengten Kriminelle zwei Geldautomaten in einer Bank in Neu-Hohenschönhausen. Den Tätern gelang die Flucht, obwohl die Polizei bei der Suche nach ihnen einen Hubschrauber einsetzte.
Bis zum 8. November hatte die Berliner Polizei im laufenden Jahr 35 Automatensprengungen registriert. Nach Polizeiangaben gab es 2022 24 Sprengungen, 2021 waren es 26 und 2020 nur vier.
In ganz Deutschland gibt es rund 50.000 Geldautomaten, wie der Gesamtverband der Versicherer mitteilte. 2023 registrierte die Polizei 461 Fälle von erfolgreichen und versuchten Sprengungen. Knapp 30 Millionen Euro wurden laut Bundeskriminalamt (BKA) dabei erbeutet. Der Schaden durch Zerstörungen an Gebäuden war deutlich höher. (Tsp, dpa)
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