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Berlin: Lebensretter Luka

Neue Songs, neuer Mann: Suzanne Vega ist zurück In Berlin spielt sie auch ihre Klassiker

Diesen Berliner Autogrammwunsch hat Suzanne Vega nicht vergessen, obwohl seitdem fast 20 Jahre vergangen sind. Die Sängerin war mit dem Auto auf dem Weg zu einem Konzert in der Insel-Stadt. „An der Grenze kontrollierte uns ein Soldat, die Maschinenpistole war bedrohlich auf mich gerichtet – und dann fragte er, ob ich ihm meine Platte signieren kann.“

Lachend erzählt Vega die Anekdote aus jener so fern scheinenden Zeit, als sie mit Songs wie „Marlene on the Wall“, „Luka“ und „Tom’s Diner“ ein Star war. Seitdem ist sie immer wieder mal in Berlin gewesen, wie die 46-Jährige sagt. Der nächste Besuch steht am 10. Juli an, dann gibt sie nach langer Pause mal wieder ein Konzert in der Stadt – mit ihren Klassikern und einem Dutzend neuer Songs: sanfte Pop-Stücke, die vom Leben in ihrer Heimatstadt New York handeln. Die sollen im Herbst auf einem neuen Album erscheinen, das sie bei dem berühmten Jazzlabel „Blue Note“ herausbringt.

Mindestens ebenso wichtig wie das neue Album war für Vegas Leben ein Ereignis, das vor ein paar Monaten in New York stattfand, sagt sie: Da heiratete sie ihren langjährigen Freund, den Anwalt und Dichter Paul Mills. „Dies ist das Jahr der Neuanfänge für mich“, sagt Vega.

Dass die neuen Lieder nur schwer gegen ihre fast legendäres Frühwerk ankommen dürften, daran hat sich Suzanne Vega längst gewöhnt, immerhin hat sie seitdem eine Hand voll weiterer Alben aufgenommen. „Tom’s Diner wurde inzwischen mehr als 35 Mal von anderen Musikern neu eingespielt“, sagt sie voller Stolz, „von Destiny’s Child, Lil’ Kim und Ludacris bis Tupac“. Sie selbst könne sich immer noch daran erfreuen, wenn sie irgendwo auf die Bühne kommt und dann das Publikum geschlossen die berühmte A-cappella-Melodie anstimmt. Und dann singt sie spontan mit ihrer unverwechselbaren hellen Stimme die ersten Zeilen: „I am sitting, In the morning, At the diner, On the corner“. Ihren anderen großen Hit „Luka“ hingegen hat sie über die Jahre nicht aus der Hand gegeben und kaum von anderen Künstlern interpretieren lassen, sagt sie. Dafür liege ihr die Ballade von einem missbrauchten Kind zu sehr am Herzen. „Ich bekomme heute noch Briefe, die mir schreiben, dass ,Luka’ ihnen das Leben gerettet habe, weil sie sich erst durch das Lied trauten, zu einem Arzt zu gehen oder andere Hilfe zu suchen.“ lvt

Konzert: 10. Juli, 20 Uhr, Passionskirche Kreuzberg, Marheinekeplatz 1-2, Karten ca. 30 Euro, an allen Vorverkaufsstellen

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