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Berlin: Licht, Luft und Pachtverträge

Heftige Diskussion zur Zukunft der Marheineke-Halle

„Ich habe die Betroffenheit der Bürger hier unterschätzt“, musste Andreas Foidl am Dienstagabend in der Passionskirche am Marheinekeplatz zugeben. Die Kirche war so voll, dass um 20 Uhr die Emporen geöffnet wurden, um für alle Interessierten Platz zu schaffen. Der Geschäftsführer der Berliner Großmarkt GmbH, der Eigentümer der Marheineke-Halle, war zu einer Diskussion mit Händlern, Kunden und Anwohnern gekommen, die von heftigen Zwischenrufen begleitet war. Es ging um die Zukunft der Markthalle.

Die meisten Besucher befürchteten, dass „ihre“ Halle ihren typischen Charakter verliert, wenn sie, wie angekündigt, saniert wird. Bei einer kompletten Schließung sehen darüber hinaus die Händler ihre Existenz gefährdet. Sie forderten deshalb eine Garantie, dass sie nach der Wiedereröffnung der Halle wieder einen Pachtvertrag bekommen.

Eine Übernahmegarantie werde er nicht geben, sagt Foidl, er wolle aber mit „einem Großteil“ der Händler weiter zusammenarbeiten. Ob es zu einer kompletten Schließung der Halle kommt, hängt nicht zuletzt davon ab, ob im Kellergeschoss ein Parkdeck errichtet wird. Dies sei in einer Machbarkeitsstudie geprüft worden, sagte Foidl. Über deren Ergebnisse wollte er allerdings keine Auskunft erteilen. Dies sei erst Anfang Juli möglich, wenn die Konzeption der Sanierung abgeschlossen sei.

Transparenz sei ihm allerdings ein großes Anliegen, deshalb bot er an, zwei Händler stellvertretend an der Planung zu beteiligen. Er betonte, die kleinteilige Struktur erhalten zu wollen, mehr Licht und Luft in die „abgewohnte“ Halle zu lassen und ein modernes Wege- und Ständekonzept zu installieren. Anfang 2007 sollen die Arbeiten beginnen und bis Anfang 2008 dauern. Eine siebenstellige Summe soll investiert werden. Bürgermeisterin Cornelia Reinauer sicherte den Händlern zu, für die Zeit der Sanierung „nach Lösungen zu suchen“, und für sie Überbrückungsgelder zu beantragen oder andere Standorte zu bieten. olk

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