
© dpa/Jörg Carstensen
Demo der Landwirte in Berlin: Landesbauernverband plant Protest vor Parteizentralen
Ab Montag neue Versammlungen mit Traktoren angekündigt + Tausende fordern auf der Großdemo „Wir haben es satt“ eine klimagerechte Agrarpolitik + Straße des 17. Juni noch bis 26. Januar gesperrt + Der Newsblog.
Stand:
Der brandenburgische Landesbauernverband will in dieser Woche erneut auf die Straße gehen. An diesem Freitag wollen die Landwirte mit Traktoren vor die Bundesparteizentralen in Berlin fahren. Auf einer Großdemo am vergangenen Samstag hatten 10.000 Teilnehmenden unter dem Motto „Wir haben Agrarindustrie satt“. Bereits vergangene Woche mussten Berlinerinnen und Berliner bereits mit Verkehrsbeeinträchtigungen durch Proteste mit Lastwagen und Traktoren rechnen. Im Bereich der Straße des 17. Juni fanden mehrere Demonstrationen mit Lkws und insgesamt etwa 1500 Teilnehmern statt.
Alle aktuellen Entwicklungen lesen Sie im folgenden Liveblog. Mehr zum Thema finden Sie hier:
- Bauernproteste in Berlin: Auf diesen Strecken wollen Landwirte und Lkw-Fahrer den Verkehr lahmlegen
- Die Macht der Bauern: Wie sich die Landwirtschaftslobby durchsetzt
- Landwirte und ihre Berliner Protestwoche: Doppelmoral, Radikale und Jammerei
Landesbauernverband plant Protest vor Parteizentralen
Protest mit Autobahn-Blockaden, die vor Tagen zu massiven Verkehrsbehinderungen geführt hatten, halte der Verband derzeit nicht für sinnvoll, sagte Schmidt am Rande der Agrarmesse Grüne Woche in Berlin. Wegen der geplanten schrittweisen Abschaffung von Steuerentlastungen beim Agrardiesel gehen bundesweit seit Wochen Landwirte auf die Straßen. Trotz der Proteste hält die Ampel-Koalition an ihren Plänen fest. (dpa)
Am Samstag werden erneut zahlreiche Traktoren zu einer Demonstration in Berlin erwartet. Zum Protest ab 10.30 Uhr hat dieses Mal das Bündnis „Wir haben es satt“ aufgerufen. Das Bündnis setzt sich für eine ökologischere Landwirtschaft ein. Demonstriert wird unter dem Motto „Gutes Essen braucht Zukunft! - für eine gentechnikfreie, bäuerliche und umweltverträgliche Landwirtschaft!“. Die „Wir haben es satt“-Demo findet seit vielen Jahren stets während der Agrarmesse Grüne Woche statt.
Wie im Vorjahr wollen die Demonstranten zunächst mit einem Trecker-Protest gegen 10.30 Uhr zu einem internationalen Treffen von Agrarministern fahren, um dort eine Protestnote an Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) zu übergeben. Die Konferenz findet dieses Jahr auf dem Messegelände statt. Die Demonstration in der Innenstadt beginnt dann um 12.00 Uhr am Willy-Brandt-Haus. Die Abschlusskundgebung findet gegen 14.15 Uhr am Kanzleramt statt. Ähnlich wie der Bauernverband, der die Proteste der vergangenen Wochen initiiert hatte, stört sich auch die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft als Teil des „Wir haben es satt“-Bündnisses an den geplanten Subventionskürzungen beim Agrardiesel. Darüber hinaus hat das Bündnis aber deutlich andere Ziele als der Bauernverband. Zum Trägerkreis des Bündnisses gehören unter anderem der Nabu, der BUND, Fridays For Future und die Deutsche Umwelthilfe.
Aiwanger bei Demonstration von Lkw-Fahrern am Brandenburger Tor
Einige Hundert Lkw-Fahrer und Handwerker haben erneut in Berlin für weniger Abgaben und mehr Unterstützung ihrer Branchen demonstriert. Sie versammelten sich am Freitagmittag vor dem Brandenburger Tor. In der Nähe standen mehrere Hundert Lastwagen auf der Straße des 17. Juni geparkt. Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) rief den Demonstranten zu: „Wenn es Sie nicht gäbe, ist dieses Land am Hund.“ Der Protest sei „politische Notwehr gegen eine Politik, die dieses Land aus Dummheit oder aus Absicht gegen die Wand fährt“. Aiwanger forderte mehr Geld und weniger Abgaben für arbeitende Menschen wie die Lastwagenfahrer und den Mittelstand. Die Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP sei für viele erhöhte Steuern verantwortlich. (dpa)
Bauernverband kündigt ab kommender Woche bundesweite "Nagelstich"-Proteste an
10.000 Teilnehmende bei "Wir haben Agrarindustrie satt"-Demo erwartet
Bei einer Großdemo zum Auftakt der Landwirtschaftsmesse „Grüne Woche“ wollen am Sonnabend in Berlin Tausende für klimagerechtere Anbaumethoden und eine Ernährungswende demonstrieren. Unter dem Titel „Wir haben Agrarindustrie satt!“ sind laut Polizei 10.000 Teilnehmende angemeldet.Erneut Proteste mit Traktoren und Lastwagen in Berlin
Demnach hielten sich am Morgen im Bereich des Großen Sterns sowie zwischen Siegessäule und Brandenburger Tor bereits etwa 620 Lkw und 150 Traktoren auf. Weitere Fahrzeuge bewegen sich im Laufe des Vormittags, teils in Kolonnen, durch das Stadtgebiet. Für 12.00 Uhr hat der Bundesverband Logistik & Verkehr eine Großkundgebung vor dem Brandenburg Tor angekündigt. Die Vertreter des Transportgewerbes fordern unter anderem eine Rücknahme der Mauterhöhung und CO₂-Bepreisung, wie es auf der Webseite des Vereines heißt.
Anlässlich der Grünen Woche haben auch Landwirte Demonstrationen angemeldet. Am Messegelände wollen sich etwa 200 Teilnehmer zu einer Sternfahrt treffen und das Messegelände ab 9.00 Uhr zweimal umrunden. Auf dem Messedamm, der Masurenallee, der Heerstraße und Jafféstraße kommt es am Morgen daher zu Verkehrsbeeinträchtigungen, wie die Polizei auf X, ehemals Twitter, mitteilte.
Die Umweltorganisation Greenpeace hat an der Masurenallee ebenfalls eine Kundgebung angemeldet. Die Polizei ist nach eigenen Angaben mit etwa 450 Einsatzkräften unterwegs, um das Protestgeschehen zu begleiten. (dpa)
Keine Protestaktion auf der Grünen Woche geplant
Angemeldet sind bei der Polizei für Mittwoch und Donnerstag jeweils 500 Traktoren, am Freitag und Samstag nur noch jeweils 70 Traktoren. Um 11.45 Uhr soll am Samstag eine Großdemo mit 10.000 Teilnehmenden stattfinden.
Die Straße des 17. Juni soll noch bis zum 26. Januar gesperrt bleiben. Grund sei eine Vielzahl von Veranstaltungen, wie die Polizei mitteilte. Darunter seien auch kleinere Protestaktionen von Landwirten.
Einige Hundert Bauern auf der Straße des 17. Juni
Traktorenkorso rollt in Richtung Innenstadt – Mahnwache geplant
Lindner: Kürzungen bei Agrar-Diesel-Subventionen werden kommen
Bundesfinanzminister Christian Lindner hat sich klar gegen eine Rücknahme der geplanten Streichung von Steuervergünstigungen für den Agrar-Diesel ausgesprochen. Auf die Frage, ob es noch Spielräume gebe für eine Rücknahme, sagte der FDP-Vorsitzende am Montagabend im ZDF: „Ich sehe ihn nicht.“ Der Bundestag als Haushaltsgesetzgeber sei nun aber am Zug.
Am Donnerstag sollen im Haushaltsausschuss die letzten Details für den heftig umstrittenen Etatentwurf für 2024 festgelegt werden. Vorgesehen von den Ampel-Spitzen ist bisher, dass die Steuervergünstigungen beim Agrar-Diesel zunächst gekürzt und in einigen Jahren ganz wegfallen. Vertreter des Bauernverbandes hatten am Montag gefordert, die Pläne müssten sofort zurückgenommen werden, sonst würden die Proteste gegen die Regierung weitergehen. (Reuters)
Bauernvertreter: Gespräche mit Ampel-Faktion ohne Ergebnis
Ampel will Landwirtschaft entlasten
Feuerwehrmann begrüßt Bauern mit La-Ola-Wellen
Verkehrsinformationszentrale warnt vor "erheblichen Verkehrseinschränkungen" in Berlin
Söder fordert Agrargipfel von Scholz und Bauern im Kanzleramt
Ampel-Fraktionschefs sprechen mit Bauernvertretern
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