zum Hauptinhalt
Im Mittelpunkt. Innensenator Frank Henkel (CDU) verteidigte den Einsatz in der Rigaer Straße 94.

© Wolfgang Kumm/dpa

Sondersitzung des Berliner Innenausschusses: Frank Henkel bleibt, Eigentümer der Rigaer Straße 94 unbekannt

Die Sondersitzung des Innenausschusses ist beendet. Dort hieß es, die Rigaer 94 sei verkauft. Nach Tagesspiegel-Informationen stimmt das nicht ganz. Was sonst noch besprochen wurde - der Live-Blog zum Nachlesen.

Stand:

Innensenator Frank Henkel (CDU) hat sich in einer Sondersitzung den Fragen des Innenausschusses des Abgeordnetenhauses gestellt. Unter anderem hat er bestritten, dass es sich bei dem Polizeieinsatz am 22. Juni in der Rigaer Straße 94 um eine Räumung gehandelt habe. Mehr Hintergründe zu dem Fall können Sie hier nachlesen. Hier unser Live-Blog aus der Sitzung zum Nachlesen.

See latest updates
Neuen Beitrag anzeigen
Neue Beiträge anzeigen
new updates
Kein Beitrag vorhanden
Der Tagesspiegel

Wohl doch nicht verkauft

Nach Tagesspiegel-Informationen wurde das Haus in der Rigaer Straße 94 doch nicht verkauft, wie es im Innenausschuss hieß. 

Es ist jedoch eine Umfirmierung bei den Gesellschaftern beabsichtigt. Umfirmierung bedeutet, dass die Firma eine Änderung ihres Handelsnamens plane, ohne aber die Rechs- oder Gesellschaftsform zu ändern. 

Somit werden die Gesellschafter nicht erkennbar.

Eigentümer klagen auf Räumung

Zugleich forciert der Eigentümer seine Versuche, sein Haus zurückzubekommen. Seit dem 4. Juli laufen zwei Räumungsklagen: erstens gegen die „Freunde der Kadterschmiede – Kultur im Kiez e.V.“ und zweitens gegen Bewohner einer Wohnung im vierten Stock des Vorderhauses. Die zweitgenannte Klage bestätigte das Landgericht.

Allerdings streiten sich dem Vernehmen nach zwei Kammern des Gerichts darum, wer zuständig ist, so dass diese Frage durch das Präsidium entschieden werden muss. Dieses ist aber derzeit vakant. Möglich, dass die neue Gerichtspräsidentin Gabriele Nieradzik das Problem vorfindet. Ob der Eigentümer auf Dauer Erfolg haben wird, ist unklar. Frühere Räumungen führten jedenfalls zu baldiger Wiederbesetzung.

Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Der Tagesspiegel

Die Rigaer 94 ist schon weiterverkauft

Überraschung am Ende der Sitzung: Polizeipräsident Kandt gab bekannt, dass das Haus Rigaer Straße 94 erst kürzlich weiterverkauft wurde. Der neue Eigentümer sei aber auch der Polizei noch nicht bekannt, er sei auch noch nicht im Grundbuch eingetragen und werde voraussichtlich Anfang August öffentlich gemacht. Über Verbindungen des bisherigen Eigentümers mit der russischen Mafia, auch das wurde von Abgeordneten befragt, wissen Polizei und Innenverwaltung bisher jedenfalls auch nichts. "Ich kann dies weder bestätigen noch dementieren", sagte Innensenator Henkel. Damit beendete der Ausschuss seine Sondersitzung und die Abgeordneten können wieder in den Urlaub fahren.
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Der Tagesspiegel

SPD: Fordern keinen Rücktritt von Henkel

Das Klima zwischen CDU und SPD ist seit dem Polizeieinsatz rauer geworden. Doch Fraktionsgeschäftsführer Schneider macht deutlich, dass es von Seiten der SPD keine Rücktrittsforderung gegen Henkel gibt. Die rechtliche Bewertung der Polizei sei aus seiner Sicht unvertretbar, aber darüber könnten nur die Gerichte letztgültig entscheiden


Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Der Tagesspiegel

Benedikt Lux (Grüne): Vertrauensverlust bei Bürgern - und Polizei

Der Grünen-Abgeordnete Bendedikt Lux sieht nicht nur den Ruf der Polizei beschädigt. Vielmehr habe der Einsatz in der Rigaer Straße zu einem Vertrauensverlust in der Bevölkerung und innerhalb der Polizei geführt. Diese Linie "treibt uns weiter in die Eskalation." Hinzu komme, dass in Berlin die wenigsten linksextremistischen Straftaten aufgeklärt würden.


Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Der Tagesspiegel

Die SPD hat eine Vermutung

Zimmermann hat eine Vermutung: Die Darstellung des Eigentümers sei womöglich nicht ausreichend geprüft, sondern einfach geglaubt worden. Der SPD-Politiker wendet sich nun auch kritisch an den Innensenator. Ob Henkel womöglich gar nicht informiert werden wollte über eine so konfliktträchtige Aktion, will er wissen. Dafür gibt es Applaus aus den Zuschauerreihen.



Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Der Tagesspiegel

Wissenslücken über Szenetreff "Ka(d)terschmiede"

Der Szenetreff "Ka(d)terschmiede" ist eigentlich weit über Friedrichshain hinaus ein Begriff. Nur bei der Polizei gibt es offenbar Wissenslücken. Denn laut Tölle habe niemand bei der Polizei davon ausgehen können, dass dort "dauerhaft gefestigte Besitzverhältnisse" herrschen. Und beim Bezirksamt habe niemand von einem Verein oder ähnlichem gewusst. Kurzum: Die Polizei habe nichts von der Schmiede gewusst. Canan Bayram (Grüne) merkt an: Vereine würden nicht beim Bezirksamt angemeldet.


Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Der Tagesspiegel

Polizei-Justiziar: "Die Polizei hat Schutz gewährt"

Jetzt geht es um Juristisches. Kandt übergibt an Oliber Tölle, den Justiziar der Polizei. Er sagt: "Die Polizei hat an diesem Einsatz nichts gemacht, außer anwesend zu sein und Schutz zu gewähren. Sie hat keine Türen aufgemacht, nichts herausgetragen und niemanden angesprochen." Dass beim Einsatz Fahrräder von Polizisten aktiv herausgetragen wurden, sei eine andere Maßnahme gewesen. Immerhin seien auch einige der Räder gestohlen gewesen.
(Wer Oliver Tölle ist, lesen Sie unter diesem Link)

Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Der Tagesspiegel

Polizeipräsident Klaus Kandt spricht im Ausschuss

Nach Staatssekretär Krömer spricht nun Polizeipräsident Klaus Kandt. Er beklagt: "Wir haben in der Vergangenheit eine deutliche Gewalteskalation erlebt." Natürlich sei es klar gewesen, dass der Einsatz in der Rigaer eine gewisse Brisanz hat. "Und wir wissen auch, dass die Rigaer 94 kein normales Haus ist. "Deshalb haben wir den Einsatz auch möglichst geheim gehalten, um Verbarrikadierungen zu vermeiden."

Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })