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Berlin: „Mahmoud“ gefasst

Berlins bekanntester Intensivtäter wurde nach dreiwöchiger Flucht bei Kontrolle festgenommen

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Der flüchtige Intensivtäter Nidal R., alias „Mahmoud“, ist am Sonntagabend von einem Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei in Tiergarten festgenommen worden. Zielfahnder waren dem 25-Jährigen, der vor mehr als drei Wochen aus einem Neuköllner Polizeiabschnitt geflüchtet war, offenbar schon länger auf der Spur. Bei einer fingierten Verkehrskontrolle stoppten die Beamten am Sonntag gegen 20.25 Uhr den gewaltbereiten Intensivtäter, der in der Ben-Gurion- Straße in einem Ford Fiesta unterwegs war. Das SEK war im Einsatz, da nicht auszuschließen war, dass Nidal R. bewaffnet war.

„Er versuchte mit dem Wagen noch zu flüchten und rammte dabei einen vor ihm stehenden Opel eines 49-Jährigen“, sagte ein Polizeisprecher. Außerdem fuhr er gegen einen Peugeot und schließlich gegen ein Taxi. Dabei brach die Vorderachse des Fiesta. Der wohl bekannteste Intensivtäter Berlins konnte nicht weiter flüchten und wurde von den Spezialkräften der Polizei festgenommen. Gestern wurde er einem Ermittlungsrichter vorgeführt.

Wie berichtet, war der Kriminelle im Jahr 2003 bekannt geworden, weil gegen ihn in mehr als 80 Strafverfahren ermittelt worden war. Seine kriminelle Karriere soll Nidal R., der zur Anonymisierung von der Polizei damals den Namen „Mahmoud“ bekam, schon im Alter von zehn Jahren begonnen haben. Unter anderem wurde wegen ihm die Intensivtäterabteilung der Justiz gegründet, in der Serientäter aufgenommen werden, die innerhalb eines Jahres mindestens zehn Straftaten begehen oder durch eine besonders schwere Gewalttat aufgefallen sind.

Im April 2005 wurde Nidal R. zu 26 Monaten Haft verurteilt. Im November 2006 begann ein weiterer Prozess und wurde auf Antrag der Verteidigung wieder ausgesetzt. Daraufhin wurde der Haftbefehl gegen eine Meldeauflage ausgesetzt, weil Nidal R. bereits 19 Monate in Haft war. Seitdem musste sich der Straftäter wöchentlich zweimal beim Neuköllner Polizeiabschnitt 55 melden. Dies tat er auch Mitte Februar. Doch die Beamten entdeckten im Polizeicomputer, dass bereits ein neuer Haftbefehl wegen Diebstahls und Fahrens ohne Führerschein gegen ihn vorlag. Als sie ihn festnehmen wollten, gelang dem 24-Jährigen die Flucht aus der Polizeiwache. tabu

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